Krieg der Welten
Die Hinweise auf die tatsächliche Existenz einer neuen Welt haben sich durch meine Nachforschungen immer weiter verdichtet und alle Hinweise deuten auf ein riesiges Portal in den Verwüsteten Landen. Schon aus der ferne hört man ein tiefes pulsierendes Brummen und immer wieder flackert es auf als wäre es instabil und durch irgendeine Gewalt erschüttert. Doch, um hinter das Geheimnis des Portal zu kommen, bleibt nur der Weg hindurchzuschreiten.
Das, was mich auf der anderen Seite des Portals erwartet, verschlägt mir zunächst den Atem. Eine Welt völlig anders als alles, was ich bislang gesehen habe, liegt auf einmal vor mir. Der Himmel erscheint wie eine nahe Sphäre, in der die Planeten, ganz anders als Sonne und Mond, nur notdürftig angenagelt sind, so dass sie jederzeit zu Boden stürzen könnten.
Ich befinde mich auf der oberen Plattform von einem riesigen Platz, an dessen unteren Ende große Aufregung herrscht. Als ich näher komme, sehe ich eine gewaltige Schlacht am Fuße der untersten Treppen toben. Riesige Dämonen dringen Welle um Welle auf die spärliche Zahl von Verteidigern ein, die sich nur mühsam vom Erklimmen der Stufen abhalten können. Sofort stürze ich herbei, um zu helfen. Dabei mache ich eine weitere ungeheuerliche Entdeckung. Die eine Hälfte der Verteidiger besteht aus Anhängern der Allianz, während nur die andere Hälfte Helden der Horde sind. Hier ist anscheinend schon Wirklichkeit, was in der anderen Welt erst kurz bevor steht. Die Allianz und die Horde vereint unter der Führung des Meisters. Doch wer schickt diese Dämonenhorden und woher kommen sie? Ich muss unbedingt mehr über diese Welt erfahren.
Da die Reise durch die Ebene am Fuss der Treppe einem Todesritt gleichkommt, nehme ich ein Flugtier, das mich weiter in das unbekannte Land bringt. Von hier oben wird noch mehr die Unglaublichkeit dieser Welt deutlich. Fast scheint sie wie ein Felsen im Weltenraum zu schweben und nicht wie die normale Welt von diesem Umgeben zu sein. Einzelne Felssäulen hängen in der Luft als hätten sie einen eigenen Willen und der Himmel, oder was immer es ist, schimmernd wechselnd in den unnatürlichsten Farben.
Das Flugtier bringt mich zu einem Außenposten namens Thrallmar. Auf den ersten Blick scheint hier wieder eine gewisse Normalität zu herrschen. Zumindest unterscheidet sich dieser Ort nicht allzusehr von denen, die ich bisher aus meiner alten Welt kennengelernt habe. Doch hinter den Kulissen scheint hier alles eine Spur größer und mächtiger zu sein. Die Waren der Händler sind besser und auch die Erfahrung der Lehrmeister ist hier viel größer. Endlich einmal finde ich jemanden, der mir weiteres Wissen über die Kräuterkunde und über die Alchemie vermitteln kann.
Meine ersten Erkundigungen außerhalb der Befestigung zeigen mir ein ödes und geschundenes Land, das immer wieder im innersten erschüttert wird und den Boden unter den Füßen beben läßt. Ein Land, das vornehmlich von Dämonen bevölkert ist, die sich über die Ebene verstreuen. Das ist im Prinzip eine gute Nachricht, denn als Hexenmeister ist der Umgang mit den Dämonen alltäglich.
Allerdings scheint auch die Handwerkskunst unheimliche Stufen erklommen zu haben. Harmlos scheinen da die Kriegsmaschinen der Zwerge, die ich in ihren Festungen stehen sah, lachhaft die verspielten Erfindungen der Gnome. Gewaltig hingegen der mechanische Gegner, der völlig eigenständig über die Ebene stampft und mit seinen Schritten das Beben im Boden überlagert. In diesem Krieg sind mir bislang noch die beteiligten Parteien unklar und ihre Ziele unbekannt. Doch dieser Herausforderung werde ich mich stellen und meinem Reich am Ende eine komplette neue Welt hinzufügen.