Ausputzen

Irgendjemand hat Heuschrecken geschickt
Irgendjemand hat Heuschrecken geschickt
(Screenshot aus “World of Warcraft”
von Blizzard Entertainment)

Ärgerlicherweise muss ich feststellen, dass nur der Zeppelin, mit dem ich angereist bin, auch hierher in die Kriegshymnenfeste geflogen ist. Die anderen sind in alle möglichen Himmelsrichtungen geflogen und meine Untergebenen arbeiten nun daran, diese wieder aufzuspüren. Zum Glück bin ich ziemlich sicher, dass niemand meine Schrift lesen kann, so dass keine Informationen in falsche Hände fallen können und zudem habe ich die wirklich wichtigen und wertvollen Dinge natürlich bei mir gehabt. Schade ist es nur um die ganzen Trophäen, Kriegsgefangenen und all den anderen Tand, mit dem ich meine neue Heimstatt ausstaffieren wollte. Aber auch so herrscht innerhalb der Feste bereits Chaos, so dass ich noch ein paar Tage auf diese Dinge warten kann.

Die Kakerlaken ausräuchern
Die Kakerlaken ausräuchern
(Screenshot aus “World of Warcraft”
von Blizzard Entertainment)

Niemand ist für irgendwas verantwortlich und immer werde ich von einem zum nächsten geschickt, bis ich endlich mal jemanden treffe, der Ahnung hat. Letztlich stellt sich die Situation allerdings so dar: Ein insektenartiges Volk namens Nerub’ar hat sich vor den Toren der Feste eingenistet. Und bislang hat das niemanden wirklich geschert, weil man sich hier ein angenehmes Leben gemacht hat. Ab und zu mal eine Kanone auf den Feind schießen und ansonsten einfach die Feste nicht verlassen. Und wenn man doch mal irgendwo hin muss, kann man ja fliegen. Anstatt also die Insekten anzugreifen, sie von Grund auf zu bekämpfen und ihre geheimen Gänge zu zerstören, hat man es hingenommen, dass sie Bewohner entführen, Munition rauben und selbst der Geheimdienst hat bereits aufgegeben, seine verlorenen Agenten zu suchen, die wenigstens noch versucht haben, die Schwachstellen dieser Kreaturen zu erfahren. Dass da nun seit einiger Zeit keine Berichte mehr kommen, hat man nicht als bedenklich erachtet, sondern eher als angenehme Reduzierung des Arbeitsaufwands gesehen. Intern lief das als Operation “Schweigen ist Gold”. Das Lotterleben ist vorbei. Geduld ist eine Tugend, die wir nicht brauchen. Die schlimmsten Faulenzer habe ich gleich mal auf “Erkundungsmission” geschickt. Ohne Rüstung und ohne Waffen. Danach schien mir die Stimmung und die Motivation in der Festung gleich viel besser zu sein.

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