Kinderwoche

Nachwuchs
(Screenshot aus “World of Warcraft”
von Blizzard Entertainment)

Einmal im Jahr findet im ganzen Land die sogenannte Kinderwoche statt, bei der es darum geht, den lieben Kleinen ein paar besonders schöne Tage zu bereiten. Nun sind Kinder bekanntermaßen eine lästige Plage, die man am besten gar nicht erst zu sehen bekommt. Allerdings sind die Kinder von heute, meine Untertaten von morgen. Der Kindertag ist also nichts weiter als ein großes Rekrutierungsprogramm. Allerdings ist das Interesse an Kindern auch bei meinen Untertanen nicht gerade besonders groß. Obwohl ich eigentlich sicher bin, dass dieses Kinderfest stattfindet, sehe ich nirgendwo auch nur den geringsten Hinweis darauf. Also muss ich erst mal jemanden suchen, der sich genauer damit auskennt. In Orgrimmar tue ich nach einiger Suche die Waisenmatrone Schlachterbe auf. Und erst als ich sie anspreche, gibt sie widerwillig zu, dass es so etwas wie ein Kinderfest gibt. Immerhin ist sie dann doch recht froh, eines der Kinder nicht den ganzen Tag durchfüttern zu müssen und gibt mir eine Pfeife, mit der ich ein Kind herbeirufen könnte.

Rekrut
(Screenshot aus “World of Warcraft”
von Blizzard Entertainment)

Das Kind, das gleich nach dem Pfeifen erscheint, ist zwar relativ schwächlich, aber das ist ja gerade eines der grundlegenden Probleme bei Kindern. Für seine Altersklasse scheint es immerhin ganz brauchbar zu sein. Die Idee mit der Pfeife gefällt mir aber gut, da ich gerne Leute nach meiner Pfeife tanzen lasse und außerdem kann ich nun pfeifen und muss nicht noch etwa auch mit dem Kind reden. Gerade Waisenkinder haben einen recht beschränkten Überblick über die Welt, da sie ja den ganzen Tag in dunklen Kellerlöchern eingesperrt sind. Darum beschließe ich, ihm erst mal was von der Welt zu zeigen. Vermutlich wird das Kind, da es ein Orc ist, als Soldatenopfer in irgendeiner Schlacht enden und darum zeige ich ihm erst einmal eine Grenzbefestigung, damit es einen Einblick in seinen vorraussichtlichen späteren Arbeitsplatz bekommt. Wie erwartet ist es ganz begeistert.

Leichtmatrose
(Screenshot aus “World of Warcraft”
von Blizzard Entertainment)

Vielleicht schafft es aber sogar, Karriere zu machen und als Schiffsjunge auf einem der großen Schiffe anzuheuern und dort bei der Marine zu dienen, bis sein Schiff in einem Gefecht zerstört wird oder von einem grauenerregenden Tiefseemonster ohne Vorwarnung in die Tiefe gezogen wird. Als Kind hat man ja noch soviele Möglichkeiten und es ist ganz begeistert, welche Zukunftsperspektiven sich ihm da bieten. Der Besuch am Dock in Ratschet hat ihm zumindest gefallen.

Untertan
(Screenshot aus “World of Warcraft”
von Blizzard Entertainment)

Weil das Kind bislang zu brav gewesen ist, beschließe ich, ihm eine besondere Freude zu machen und zeige ihm den Thronsaal von Lordaeron, wohin es später regelmäßig pilgern kann, um seinem Meister zu dienen. Ausführlich beschreibe ich ihm meine Macht und meine Heldentaten und zeige ihm, an welchen Stellen es sich später besonders gut in den Staub werfen kann und trotzdem noch einen guten Blick hinauf auf meinen Thron hat.

Ein Eis reicht
(Screenshot aus “World of Warcraft”
von Blizzard Entertainment)

Man sollte Kinder nicht verwöhnen. Irgendwie bekommt es nach dieser erwiesenen Gunst Oberwasser und fängt an zu quengeln. Das haben wir gerne. Es will ein Eis. Jetzt. Sofort. Vielleicht ist ein Eis gar nicht so schlecht, denn das enthält viel Zucker und der Kleine hat es bestimmt nicht so leicht weggesteckt, dass er heute 30 Kilometer hinter meinem gallopierenden Pferd hinterherrennen musste. Gut, es gibt ein Eis. Danach will es noch eines. Das geht nun gar nicht. Als erzieherische Maßnahme kaufe ich im Auktionshaus die leckersten Backwaren und verspeise sie ganz alleine vor seinen Augen. Das Stück Schokolodenkuchen hat zwar 50 Goldstücke gekostet aber das war es wert, um ein Kinderherz brechen zu sehen.

Gegen intelligenten Begleiter eingetauscht
(Screenshot aus “World of Warcraft”
von Blizzard Entertainment)

Nun muss ich es aber wieder aufbauen und reise mit ihm nach Donnerfels, wo ich ihm ein Autogramm meines Statthalters Cairne Bluthuf besorge. Da sind die Kinderaugen gleich wieder groß und die Krokodilstränen getrocknet. Ich denke, damit habe ich mehr als genug getan und es wird Zeit, die Blage wieder loszuwerden. Ich liefere es wieder bei der Matrone ab, die mir als Dank eines der Lieblingshaustiere der Kinder anbietet. Leider kann ich nicht alle drei bekommen. Ich entscheide mich daher für das kleine Schweinchen, denn Schweine sind sehr intelligente Tiere. Eigentlich hätte ich auch gerne die Schildkröte noch bekommen. Und die Ratte hätte ich auch noch genommen. Naja, kann ich aber nächstes Jahr noch machen.