Die Geister, die ich angelte
Der Ausflug nach Auchindoun hat bislang noch nicht den erhofften Erfolg gebracht. Auch die Besuche im Auktionshaus von Orgrimmar sind wenig hilfreich, da es mir einfach an Gold mangelt. Um meine Goldvorräte wieder aufzustocken, räume ich einmal meine Bankfächer auf und trenne mich zum Beispiel von den angesammelten Mengen an Urleben, Urschatten, Urmana und wie sie alle heißen, denn diese sind im Vergleich zu den Äonenstoffen nur schwache magische Zutaten. Während ich also darauf warte, dass mir die Auktionen wieder Gold in die Tasche spülen, werde ich zugleich noch einige Aufträge erledigen, um mir etwas dazuzuverdienen. Da die Gewinnspanne selbst in den Verließen der Scherbenwelt nur gering ist, kehre ich erst einmal zurück nach Nordend. Dort erledige ich zunächst einmal eine der kleinen Kochaufgaben, die sich mittlerweile ständig widerholen und ich erhalte aber auch eine weitere Angelquest.
Diese führt mich zu den Seen im Sholarzarbecken, wo ich den geheimnisvollen Geisterfisch angeln soll. Dieser scheint zunächst wenig geheimnisvoll und beißt recht schnell an. Da ich nun aber bereits die Angel ausgepackt habe, nutze ich die Gelegenheit, um gleich noch ein paar Dutzend mehr Fische zu fangen und später zu verkaufen. Doch als ich am Ende den Geisterfisch einpacken will, ist dieser verschwunden. Ich bin mir sicher, dass sich niemand in meine Nähe geschlichen hat und ich weiß, dass Ikziltom keinen Fisch mag – eigentlich habe ich ihn überhaupt noch niemals Essen sehen. Der Fisch muss also einfach so verschwunden sein. Also angele ich weiter, um mir einen weiteren Geisterfisch zu fangen. Nachdem ich endlich einen erwischt habe, schaue ich mir den ganz genau an und sehe, wie er instabil wird sobald er nicht mehr im Wasser ist und langsam zu verschwinden droht. Bevor er ganz verschwindet, bleibt mir nur, ihn kurzerhand aufzuessen. Dies ist tatsächlich eine Erfahrung, so wie es mir versprochen wurde. Und eine angenehme noch dazu, denn die Welt erscheint mir plötzlich schwarz und schattig. Leider hält dieser Effekt nur sehr kurz an.
Da ich nun schon im Sholazarbecken bin, kann ich noch einmal meine Beinahe-Bewunderer bei den Wildherzen besuchen, um dort mal wieder einige Hühner zu haschen. Außerdem bekomme ich einen komplett neuen Auftrag, einen rituellen Trank namens “Sonnenstrahlherzblut” herzustellen. Nichts leichter als das, schließlich war ich ja mal Alchimist. Damit ist das Herstellen von “Sonnenstrahlwasser”, einem Zwischenprodukt nur ein kurzer Ausflug zu einer der Säulen und einfachste Handarbeit.
Für den zweiten Schritt benötigt man jedoch das Herz einer Blutklauenmatriarchin und diese Zutat ist etwas spärlich gesät. Ich suche den ganzen nördlichen Gebirgskamm ab und finde keine Matriarchin. Dafür einen Allianzler, der sich schnell aus dem Staub macht und einen Allianzler, der das nicht tun. Dieser zweite kreist auffallend in dem gleichen Gebiet um her und ist ganz offensichtlich auf der Suche nach der gleichen Ingredienz. Allerdings ist er vernünftig genug, mich nicht anzugreifen und so kann ich mich ebenfalls auf die Suche konzentrieren. Nach meinen Erfahrungen mit einigen Allianzlern bleibe ich aber mißtrauisch bei jeder unserer zahlreichen zufälligen Begegnungen. Noch mißtrauischer ist allerdings der Hordler, der im gleichen Gebiet unterwegs ist, es ist ein ganz netter Kerl, dessen Namen ich leider vergessen habe. Zu seinem Glück komme ich genau rechtzeitig hinzu, als er die Brutmutter Silvina angreift, so dass diese Angelegenheit für ihn ein Kinderspiel wird. Da er natürlich nicht so stark und mächtig ist wie ich, versuchte er seinen Angriff tatsächlich mit Hilfe des Kriegsmammuts und ich bin beeindruckt, dass er das Tier tatsächlich zum Angriff bewegen konnte. Bei mir hatte ich den Eindruck, dass es eher störrisch gewesen wäre, allerdings bin ich auch nicht unbedingt ein Tierfreund.
Während ich den Hordler weiterhin den Schutz meiner Anwesenheit biete, entdecke ich endlich eine Matriarchin, auf die ich mich wie eine Harpienhexe aus dem Himmel hinab stürze. Der Allianzler fliegt kurz darauf vorbei, doch wie zu erwarten, hat er das Nachsehen. Immerhin erweist er sich als fairer Verlierer und läßt sich nicht zu irgendwelchen Dummheiten hinreißen, sondern fliegt weiter seine Kreise auf der Suche nach einer anderen Matriarchin. Zum Abschluß des Tages reise ich zurück nach Dalaran und erhalte dort für meine Angelgeschichte vom Geisterfisch einen ganzen Sack geangelter Schätze. Diese enthalten zwar nichts Wertvolles, aber doch einige interessante Dinge wie ein durchnäßtes Rezept und eine versiegelte Giftphiole, die ich gewinnbringend an einige Interessenten in Dalaran abgeben kann.