Terrasse der Magister
Im Nordosten der Insel von Quel’Danas führt ein Pfad hinauf zu einem Ort, der sich Terrasse der Magister nennt. Als ich das letzte Mal dort gewesen bin, war der Magister anscheinend sehr beschäftigt gewesen, zumindest haben mich seine übellaunigen Untertanen einfach nicht zu ihm durchgelassen. Doch dieses Mal werde ich mich nicht so einfach abwimmeln lassen. Um das von Anfang an ganz deutlich zu machen, habe ich ein paar Freunde mitgebracht, die mir problemlos Eintritt verschaffen.
Unterwegs werde ich zwar immer wieder nach dem Grund meines Hierseins gefragt. Doch das ist ein Problem, das ich nicht durch Vorzeigen meiner Daseinsberechtigung löse, sondern durch Entzug der Daseinsberechtigung bei denen, die so unverschämt fragen. Da sich dabei jedesmal mein Ruf erhöht, hoffe ich, dass diese Nachfragen demnächst unterbleiben. Andererseits gilt natürlich: “Hunde, die bellen, beißen nicht” und “Wachen, die fragen, reißen nichts”. Das heißt im Umkehrschluß, wer nicht fragt, könnte immerhin gefährlich sein. Und Fische fragen nicht. Sie sind stumm und sie sind viele. Tatsächlich sind es am Ende die Fische, die es schaffen, mich zu den Fischen zu schicken.
Doch als Angelexperte werde ich dann am Ende auch mit ein paar Dutzend Fischen fertig und gelange so endlich zu einem Balkon. Eine Leistung, die Tyrith nicht mehr ganz geschafft hat. Auf dem Balkon befindet sich eine Seherkugel, die bei Benutzung prophetische Weissagungen von sich gibt oder das zumindest vorgibt. Sie gaukelt einem eine Reise in das gegenüberliegende Gebäude vor, in dem eine weitere Kugel schwebt, mit einer Frau, die zwischen Kontinenten schwebt. Was für ein Unsinn. Ich bin nicht auf der Suche nach solchen Illusionen, sondern will den Magister sprechen. Doch dummerweise erfahre ich, dass auch der Magister letztlich nur eine Inszenierung ist, die ein gewisser Kael’thas aufführt, um etwas schlauer zu wirken als er ist.
So kommt der schwarze Meister also zum farblosen Magister, der trotzdem dem Anlaß entsprechend einige nette Feuerzauber aufruft. Das perfide ist außerdem, dass er die Gravitation kurzzeitig aufhebt und dazu eine Art Vortex hervorruft, die sehr viel Schaden hervorruft. Ich merke das, als ich Kael’thas in der Luft schwebend erkläre, dass jeder Widerstand absolut zwecklos ist, weil ich durch mein eigenes Ableben mitten im Satz unterbrochen werde. Also muss ich noch einmal den ganzen Weg durch sein Anwesen laufen, wobei ich nicht mal die Abkürzung über die Brüstung der Eingangsbrücke nehmen darf. Diesmal verlasse ich lieber diese seltsame Vortexkugel, bevor ich mit meiner Belehrung beginne, wobei ich durch das Ableben Kael’thas’ schon wieder mitten im Satz unterbrochen werde. Trotz einiger Widrigkeiten war es also doch ein erfolgreicher Tag.