Soll ich mir einen iPad Kaufen?

In der aktuellen c’t gibt es anscheinend einen Schwerpunktbereich zum Thema iPad. Den habe ich gelesen, weil ich in Zeitungen, die ich mir kaufe, meist versuche, auch alle Artikel zu lesen. Zum einen, weil ich denke, so meinen Horizont erweitern zu können, zum anderen weil ich noch Zeiten kenne, als Zeitungen etwas wertvolles waren.

Als ernsthafter Computernutzer war so ein iPad für mich nie eine Alternative. Keine Tastatur, kaum Zugriff auf Dateien und Betriebssystem – was bleibt einem da noch von seinem Rechner? Allerdinga hatte ich zuvor einmal fünf Minuten darüber nachgedacht, mir ein iPhone zu kaufen, denn ein Mobiltelefon braucht man ja immer und wenn man damit noch Musik hören und im Internet surfen kann, dann hat man doch einen echten Mehrwert. Doch die Preise waren mir allzu hoch, um auf einem handtellergroßen Bildschirm im Internet zu surfen.

Das iPad hat nicht einmal ein Telefon. Aber dafür einen großen Bildschirm. Und der “Kontrast ist außergewöhnlich gut” und läßt sich “extrem hell einstellen”, was dagegen helfen würde, dass es ansonsten spiegeln würde. Zudem ist die “Laufzeit für die Displaygröße überragend” (in der Größenordnung von 10 Stunden, je nach Verwendung). Die tolle Bedienung sei durchdacht, wie man es vom iPhone kennt: “Ein Kind findet sich ebenso schnell zurecht wie ein erfahrener Computerspezialist”. Gerade letzteres ist wichtig, denn mit aktuellen technischen Geräten (Fernseher, Mobiltelefon, DVD-Player) kann ich nicht umgehen, weil ich deren Menuführung gerade als “erfahrener Computerspezialist” nicht verstehe. Wenn ich auf dem Fernseher aus Versehen einen Menuknopf drücke, muss ich den Fernseher ausschalten und wieder einschalten, um das Menu zu verlassen. Mein Handy-Adressbuch ist leer, weil ich nicht weiss, wie man die Nummer eines Anrufers dorthin übernimmt und Filme kann ich nur episodenweise vorspielen, weil ich das bildweise vorspulen noch nicht gefunden habe.

Das iPad ist dagegen möglicherweise ein leicht verständlicher Medienspieler für Internet, Filme, Musik und ebooks. Und zu allem Überfluss auch noch einigermaßen leicht (700 Gramm) und mobil. Optimal wenn man man unterwegs ist. Das klingt interessant und wenn man nicht erwartet, einen Computer zu kaufen, klingt das iPad vielleicht doch ganz interessant.

Allerdings gibt es auch Nachteile. Der schwachbrüstige Prozessor scheint in der Praxis keiner zu sein, weil er seine Aufgaben trotzdem zur Zufriedenheit erfüllt. Der geringe Speicher (256 MByte, nicht erweiterbar) dagegen schon, insbesondere, wenn der Browser bei Speichernot einfach alte geöffnete Webseiten ohne Nachfrage schließt. Das geht so nicht. Da werde ich mich garantiert ärgern. Doch schon Anfang Mai soll zumindest in den USA bereits ein Nachfolgermodell mit UMTS und GPS erhältlich sein. Vielleicht hat das dann ja mehr Speicher? Und GPS wäre auch ein Kaufargument, wenn ich dazu eine preiswerte Navigationssoftware ähh Navigation-App bekommen könnte. Also erst mal kein iPad, wenn das aktuelle Modell bereits Dinge nicht kann, die wichtig sein könnten. Und das neue Modell? Mal sehen, ob es da besser wird. Bleibt noch der Preis. Derzeit so etwa 500-600$ (also, wenn es mit der Wirtschaftskrise so weiter geht, bald genauso viele Euro). Das muss ich mir auch erst mal überlegen. Trotzdem schön, mal geträumt zu haben.

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