Raab Totalitär – keine Lena 2011

Nun schreibe ausgerechnet ich wieder über Stefan Raab, wo ich mich in der Welt der Unterhaltungsmedien nur wenig zuhause fühle. Aber Stefan Raab ist schon in gewisser Weise ein Phänomen, an dem man im Unterhaltungsbereich nur schwer vorbei kommt. Ich bin zwar nicht der Meinung, dass die Raab’schen Ideen immer geistreich sind, doch er verfolgt sie mit solcher Beharrlichkeit und hat dabei anscheinend ein sehr gutes Gefühl für den Massengeschmack und für neue Trends. Der Erfolg gibt ihm außerdem noch Recht.

Zuletzt beim Grand-Prix-Finale, in dem sein Schützling Lena Meyer-Landrut den ersten Sieg eines deutschen Teilnehmers seit Jahrzehnten erringen konnte. Und das mit deutlichem Abstand. So weit so gut. Aber nun zeigt Raab einen weiteren Zug auf dem Weg zum Erfolg und der ist seinem bisherigen Auftreten eher unwürdig.

Auf den Spuren seines verlachten Vorgängers Ralph Siegel strebt nun auch Stefan Raab nach dem Platz des unangefochtenen Platzhirschen und versucht die Gelegenheit des öffentlichen Siegesrausches auszunutzen und Kandidaten Lena gleich für den Grand-Prix 2011 durchzudrücken. Ohne Wahl. Ohne Abstimmung. Einfach so. Die Zuschauer können bestenfalls noch über die (Raab-produzierten) Songs abstimmen. Abgesehen davon, dass im nächsten Jahr das internationale Publikum den gleichen Zustand erreicht haben wird wie ich nach drei Tagen Lenamanie (“ich kann’s nicht mehr sehen und hören”), ist das Vorpreschen extrem unfair gegenüber allen möglichen anderen Talenten, die um ihre Chance für einen Auftritt 2011 gebracht werden. Das macht mir Stefan Raab und seinen Satelliten irgendwo nicht mehr so sympathisch.

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1 Response

  1. June 4, 2010

    […] gegen Lena und Raab – im Gegenteil. Nur den ganzen Tag kann ich sie dann doch nicht ertragen und nächstes Jahr wieder auch […]