Die flattr-Charts im November 2010

Am Ende jedes Monats wertet der Online-Spendendienst flattr die Klicks der Benutzer aus und rechnet die einzelnen Klicks in konkrete Spendenbeträge um. Da diese Zahlen nicht öffentlich bekannt gemacht werden, veröffentlichen einige Nutzer ihre persönlichen Einnahmen auf ihrer Webseite. Diese Angaben nutze ich dazu, um eine flattr-Einnahme-Rangliste zu erstellen. Diese Liste basiert also allein auf den Angaben auf den verschieden Webseiten und ist damit keineswegs vollständig. Die Liste wird daher meist in den folgenden Tagen noch weitere Einträge ergänzt. Hinweise auf weitere Angaben sind daher willkommen.

(Hier zum Vergleich die Charts vom Oktober 2010)

Die Charts

  • Die Highperformer:

taz                           1846,00* Euro       (+ 302* Euro)
Netzpolitik.org          611,00* Euro        (- 70* Euro)
Law Blog                    372,79 Euro         (+  51,58 Euro)

  • Das Mittelfeld:

schwatzgelb                 40,17 Euro        (-   2,02 Euro)
Schockwellenreiter      28,15 Euro         (+  4,51 Euro)
Nics Bloghaus II             9,01 Euro         (-   2,01 Euro) (Link nicht mehr gefunden)
daburnas Logbuch         8,10 Euro         (+  3,97 Euro)
DeutschlandEcho           3,60 Euro         (-    3,56 Euro)

  • Die Zuzahler:

The Green Bird               1,88 Euro         (-   0,12 Euro)
Wirtschaft erklärt          1,48 Euro         (- 0,24 Euro)
FYI **                             0,65 Euro         (-   2,18 Euro)
Planet VaoVaoWeb        0,36 Euro
Paddylicious                   0,18 Euro
Aerar **                        0,00 Euro          (-   0,45 Euro)
Abalathes **                 0,00 Euro          (-   0,43 Euro)
netztipps.info                0,00 Euro          (+ 0,00 Euro)
IT rig                              0,00 Euro

Erklärung:
Werte in Klammern: Veränderung zum Vormonat
Werte mit *: geschätzte oder gerundete Werte
Blogs mit **: Meine eigenen Blogs

Ausgewählte Kommentare

  • taz: “Das bestärkt uns in unserem Plan, demnächst das freiwillige Bezahlen auf taz.de mehr zu bewerben – und auch mehr alternative Zahlmöglichkeiten anzubieten.”
  • Netzpolitik.org : “Flattr hat sich als eine weitere Finanzierungssäule bei uns etabliert, reich werden kann man damit aber noch nicht.”
  • Law Blog: “Wer Flattr noch nicht kennt, kann sich hier informieren. Neu ist übrigens eine Abofunktion. ”
  • schwatzgelb: “Doch dann: „Transaction information – The transaction cannot be found. Sorry…“ Entschuldigung halbherzig angenommen, liebes Flattr-Team und her mit den 40.17€!”
  • Schockwellenreiter: “Nicht viel, aber der Mensch freut sich.”
  • Nics Bloghaus II: “Ich kommentiere das nicht weiter und ziehe mich zum Weinen zurück.”
  • Wirtschaft erklärt: “[…] an sich lohnt sich Flattr zumindest für dieses Blog nicht. […] Dazu kommt, dass Flattr an sich relativ teuer ist. […] Ich möchte nicht wissen, wie viele Accounts bei Flattr rumliegen, deren Accountinhaber zwar Umsatz generieren aber so wenig, dass sie Geld rausziehen können.”

Bewertung der Charts

Möglicherweise sind die flattr-Charts doch ein gutes Abbild der Bedeutung von flattr im Netz. Und die Reaktionen auf die Novemberzahlen im Web sind derzeit etwas verhalten. Obwohl ich selber mit den flattr-Charts diesen Monat zwei Tage später dran bin als sonst, haben bislang nur wenige Webseiten ihre Zahlen veröffentlicht. Allerdings hoffe ich, dass in den nächsten Tagen noch einige nachziehen werden.

Das mag einerseits daran liegen, dass der Revenue-Report von flattr gerade kaputt zu sein scheint und man seine Einnahmen nur aus dem prognostizierten Zahlungseingang ablesen kann. Die wenigen vorliegenden Zahlen zeigen aber weiterhin eine Verteilung von unten nach oben, bei der solche Webseiten mit bislang guten Zahlen eher einen Einnahmenzuwachs verbuchen, während die Webseiten, für die sich flattr bislang überhaupt nicht lohnt, eher noch weniger Einnahmen haben.

Folgerichtig machen die beiden großen Seiten, das lawblog und die taz noch mal extra Werbung für den Spendendienst, indem sie sagen, wo man sich darüber informieren kann und weisen explizit auf den Abodienst hin. Genau dieser Abodienst wird in meinen Augen die Zahlen in Zukunft noch weiter in die bisherige Richtung verschieben, da kleine Blogs, die eher unregelmäßig bloggen, sich kaum die Vorschußlorbeeren eines Abos verdienenen können.

Trotzdem scheint noch eine Menge Geld im flattr-System herumzulaufen, denn ein Zuwachs von 20% bei der taz ist schon beeindruckend. Insgesamt scheint sich flattr derzeit auf seinem recht hohen Anfangsniveau zu stabilisieren, was auch die flattr-Artikelcharts von Carta ausweisen. Letztlich ist flattr aber immer noch eine, insbesondere außerhalb der (deutschen) Blogosphäre kaum bekannte, Randerscheinung. Umso wichtiger erscheint es mir da weiterhin, den Longtail einzubinden. Aktionen wie “Needs more flattr!” von Spreeblick gehen zwar vordergründig in die richtige Richtung, verpuffen aber, wenn sie nicht wirklich ernst gemeint sind. Ansonsten bleibt die Frage, ob sich flattr für kleinere Blogs lohnt und wie lange sie das System noch mittragen.

Persönlicher Ausblick und Rückblick

Ich selbst bin in letzter Zeit etwas weniger zum bloggen gekommen, insofern überrascht mich der Rückgang bei den Flattreinnahmen nicht. Das FYI-Blog scheint sich aus Flattr-Sicht zum beliebtesten Blog zu entwickeln, was wenig überraschend ist, weil ich da gelegentlich etwas über flattr schreibe. Die monatlichen flattr-Charts werde ich weiterhin beibehalten – ein reines flattr-Blog wird es allerdings nicht werden.

Updates:

  • Update (17:17 Uhr):

Folgende Beitrage ergänzt:
– netztipps.info

  • Update (05.Dez. 2010):

Folgende Beitrage ergänzt:
– IT rig
– Paddylicious
– schwatzgelb

  • Update (07.Dez. 2010):

Folgende Beitrage ergänzt:
– Nics Bloghaus II

  • Update (08.Dez. 2010):

Folgende Beitrage ergänzt:
– daburnas Logbuch

  • Update (11.Dez. 2010):

Folgende Beitrage ergänzt:
– Wirtschaft erklärt

  • Update (06.Jan. 2011):

Folgende Beitrage ergänzt:
– Netzpolitik.org

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4 Responses

  1. December 10, 2010

    […] kann wie von Telnet, Mosaicbrowsern und Netscape. Im Augenblick zumindest sind selbst die dünnen flattr-Charts aussagekräftiger als der Pagerank. Wobei ich ja fürchte, dass flattr dem Schicksal des Google […]

  2. January 6, 2011

    […] zu den umsatzstärksten flattr-Nutzern gehört. Ich habe die Daten darum auch gleich in die flattr-Charts vom November […]

  3. January 7, 2011

    […] (Hier zum Vergleich die Charts vom November 2010) […]

  4. October 6, 2011

    […] Flattr ist vor etwa zwei Jahren angetreten, um einen Spendendienst im Internet zu etablieren. Dabei sollte es Besuchern von Webseiten auf einfache Weise ermöglichen, dem Webseitenbetreiber eine kleine finanzielle Anerkennung zukommen zu lassen. Innerhalb kürzester Zeit sind einige große Blogs und dann sogar die taz auf diesen Zug aufgesprungen und haben flattr, insbesondere in Deutschland, zum bekanntesten Dienst dieser Art werden lassen. Tatsächlich meldeten die ersten Webseiten bald Erfolge und Einahmen im dreistelligen, später gar im vierstelligen Bereich. […]