Steam-Geschenke: handle with care
Generelle Vorteile
Es gibt einige grundlegende Vorteile bei einem zentralen Spiele-Netzwerk wie Steam, insbesondere die zentrale und automatische Patch-Funktion und die Möglichkeit, Spiele theoretisch auch von jedem beliebigen Rechner unter Nutzung seines Steam-Accounts spielen zu können. Einige empfinden es zudem als Vorteil, ein Spiel online zu bestellen und herunterzuladen, weil man es dann schnell spielen kann und langfristig nicht Unmengen an CD-Boxen ansammelt.
Generelle Nachteile
Ich bin kein Freund von Steam, wie ich bereits zuvor angedeutet habe. Der Hauptgrund ist, dass neben mir und dem Spielehersteller ein weiterer Dienstleister sitzt, der meine Daten kennt und theoretisch im Zusammenspiel für Fehler sorgen kann. Das schnelle Herunterladen und Woanders-Spielen ist in meinen Augen auch nur eine Illusion, weil mir die Downloadzeiten dafür viel zu lang sind. Außerdem besitze ich gerne etwas Physisches, dass ich recht schnell installieren und nach meinem Bedarf patchen kann, denn zuweilen bringen Patches auch Veränderungen, die man gar nicht haben will.
Geschenke
Einen Seitenaspekt von Nachteilen will ich als Anekdote erzählen. Leider gibt es anscheinend einige Spiele, die nur mit einem Steamaccount funktionieren, zumindest, wenn man sie gegen andere Spieler spielen will. Und, wenn man dann solch ein Spiel geschenkt bekommt, kann man es eben nur komplett ablehnen oder muss doch Mitglied des Steam-Netzwerks werden. Auf diese Weise bin ich also stolzer Besitzer meines ersten Steamaccounts geworden. Wie für alle Accounts habe ich dafür ein eigenes Usernamen/Passwort-Paar generiert und gut aufgeschrieben. Die persönliche Sicherheitsfrage a’la “Was ist ihre Lieblingsfarbe?” oder “Wo sind sie zur Schule gegangen” benatworte ich bei sowas gerne mit einem beherzten Griff in die Tastatur: “ehifvuhefup9hvzpgfvtgtiokockj8”, denn ich glaube, dass bei vielen Implementationen diese Sicherheitsfrage nur zusätzliche Unsicherheit bringt, wie nicht zuletzt Sarah Palin erfahren musste.
Accountfragen
Es kam, wie es kommen musste: als ich nach einiger Zeit meinen Steamaccount mit dem geschenkten Spiel aufrufen wollte, bekam ich keinen Zugriff. Natürlich bin ich mir sicher, das richtige Passwort zu verwenden, aber denke realistisch, dass ich da an irgendeiner Stelle wohl einen Schreib-/Lesefehler bei meinen Passworten habe, also selber Schuld bin. Doch das ist keine Problem, wenn man sein Passwort einfach zurücksetzen kann, schließlich ist mein Account ja auch an eine mir eigene Email-Adresse gebunden. Und sofort bekam ich automatisiert ein neues Zufallspasswort, mit dem ich dann aber nichts anfangen konnte, weil ich um das zu Benutzen meine Antwort auf Geheimfrage kennen musste. Man mag auch das meinen Fehler nennen, aber die hatte ich wirklich nicht aufgeschrieben. Aber es ging ja nur um ein einzelnes Spiel, ich hatte noch den Geschenklink, über den ich das Spiel enthalten habe und schließlich war ich ja der Inhaber der Email-Adresse des Accounts. Doch damit kommt man nicht weit..
Supportantworten
Mein Dialog mit dem Support gestaltete sich leider im Wesentlichen so, dass es tatsächlich eine Chance gibt, ein Neues Passwort zu erhalten, wenn ich denn die Kaufbelege bzw. Kreditkartennummer des Schenkenden einreichen würde. Das hingegen fand ich recht unsinnig, denn das Spiel war ja unzweifelhaft da und aktiviert. Es ging ja nicht um die Frage, ob das Spiel rechtmäßig erworben wurde, sondern ob ich der rechtmäßige Besitzer des Accounts mit dem Spiel bin. Doch ungeachtet aller Argumente war die Antwort im Wesentlichen: wir wollen die Daten des Schenkers. Aber sorry, ich gebe doch keine privaten Daten anderer Leute raus – ohnehin wäre die Frage, ob ich überhaupt Zugang zu diesen Daten eingeräumt bekomme und ob ich diese andere Person überhaupt belästigen kann/mag.
Game over
Auch wenn man sagen kann, dass der Steamsupport bemüht war und schnell reagiert hat, konnte er nicht wirklich weiter helfen. In diesem Fall war der Ausgangspunkt vermutlich mein Fehler, nämlich mein Passwort anscheinend zu vergessen und dann prallten die Inflexibilität des internen Regelwerks und mein Unwille, eine andere Person unnötigerweise in meine Probleme einzubeziehen aufeinander. Daher sollte man sich überlegen, ob es wirklich immer eine gute Idee ist, anderen Spiele über den Steamaccount zu schenken.
2 Responses
[…] will ja nicht zum Meckerblog werden, aber einige Dinge in der letzten Zeit wie Steam, Bloglines oder Markus Beckedahl haben mich in den letzten Tagen etwas genervt. Viel mehr als […]
[…] habe ich es ja schon vorher gesagt, aber vielleicht kann man ja immer noch den einen oder anderen schlauer machen. Nach meinen […]