Hier kommt die Flut

Es braut sich was zusammen

Seit einigen Tagen hat Sascha Pallenberg Vorabmeldungen für einen großen Schleichwerbungs-Skandal verbreitet, den er aufdecken wolle und der einen Tsunami in der Blogosphäre auslesen würde. Die Vorankündigung wäre nötig, um noch weitere involvierte Blogger zu animieren, ihm Informationen zukommen zu lassen, verrät er im Interview bei netzpolitik.org. Dort wartet man, ob dieser vagen Ankündigungen zunächst einmal recht gelassen auf den Tsunami.

Im Ansatz verebbt

Nun also bringt Pallenberg sein persönliches Bloggergate nennt Ross und Reiter (Boot und Käpt’n wäre doch auch ein schönes Bild gewesen). Das heißt eigentlich nennt er nur den Reiter. Die Firma “Onlinekosten GmbH” habe zahlreiche Blogger teilweise agressiv für die Schleichwerbungskampagne angeworben. Welche Pferdchen Blogger sich im Stall eingefunden haben, will er jedoch nicht sagen, weil diese ohnehin schon arme Schweine wären. Fast väterlich mahnt er sie und es klingt wie: “Ihr bösen, bösen Kinder, das ist pfui”.

Nasse Füsse

Die große Katastrophe, scheint mir, bleibt aus. Zwar nennt Pallenberg Vertragstexte und andere Details, doch ohne die Nennung der sicher beteiligten Blogs bleibt die Nachricht eine halbe Nachricht. Im Gegenteil macht sich hier ein unangenehmes Gefühl von Korpsgeist und falscher Solidarität innerhalb der Blogosphäre breit. Darüber hinaus empfiehlt Pallenberg diese Namen doch selber anhand der Keywordliste zu googlen, das wäre ganz einfach. Dann sag sie doch, Mann. So bleibt für jeden Blogger nun ein Generalverdacht und der eine oder andere wird gar unschuldig verdächtigt.

Wasserstandsanzeige

Stellt sich die Frage, ob die Meldung überhaupt eine Katrastrophenwarnung wert war. Ein Tsunami war jedenfalls nicht zu erwarten und auch kein “Bloggergate”. Bei massivem Astroturfing von politischen Organisationen bei den größten Blogs, Meinungsmanipulation, Wahlbeeinflussung und erfolgreicher Gehirnwäsche hätte man drüber reden können, aber nicht bei Schleichwerbung.

Eine Meldung wert wäre es dennoch auf jeden Fall gewesen, denn Schleichwerbung in meinen Augen eine Lüge und Betrug am Leser (moralisch zumindest, vielleicht gar rechtlich?) und wer solche betreibt, muss sich fragen lassen, in wie weit sein Blog ansonsten ehrlich, authentisch und ausgewogen berichtet. Sascha Pallenberg hingegen ist auf der Hälfte des Berichts stehen geblieben und die Frage ist da für mich, war der angedrohte Tsunami nicht eher eine PR-Welle in eigener Sache?

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1 Response

  1. January 28, 2011

    […] sofort und jederzeit einen Shit-Storm loszutreten. Tatsächlich vermute ich mal, dass ich mit meinem letzten Artikel selber ein kleiner Teil dieses Shitstorms […]