Lost in Cityville
Die Social Community “Facebook” liefert ja ständig Zahlen, die den Zahlenraum eines typischen Bundesbürgers bei weitem überfordern. Angeblich ist es 50 Milliarden Dollar wert und hat jetzt 600 Millionen aktive Nutzer, was nebenbei sagt, dass ein Nutzer immerhin gut 83 US-Dollar wert ist. Ob das dann heißt, dass man für 83 Dollar auf Online-Werbung klicken muss oder Facebook doch irgendwann mal Nutzerdatensätze verkaufen will, weiß ich natürlich nicht.
Immerhin scheinen mit Nutzern tatsächlich aktive Nutzer gemeint zu sein. Gut es gibt sicherlich einige Millionen an Fake-Accounts und institutionellen Accounts irgendwelcher nichtmenschlicher Körperschaften, aber ein paar hundert Millionen wirkliche Nutzer sollten es dennoch sein. Ob Zynga ebenfalls aktive Nutzer zählt, habe ich nicht herausgefunden, aber da deren neues Spiel Cityville kaum 30 Tage verfügbar ist, sollte das nach Facebook-Zählmethode auch keine Rolle spielen.
100 Millionen Spieler spielen jetzt angeblich dieses Spiel. Was doch recht unglaublich ist, denn dass sind grob geschätzt 20% der wirklich menschlichen und aktiven Facebook-Nutzer, die wiederum knapp 10% der Weltbevölkerung darstellen. Das kann ich ja kaum glauben. Ein oder zwei Prozent der Erdbevölkerung baut virtuelle Städte? In den industrialisierten Ländern entsprechend mehr? Schämen die sich gar nicht. Als ich ein Onlinespiel mit Spitzenzahlen von 200 aktiven Nutzern programmiert habe, habe ich mich geschämt über den Schaden, den ich durch sinnlos verbrachte Zeit meiner Nutzer der Volkswirtschaft und dem Sozialleben meiner Besucher zugefügt habe. Ich glaube, ich stelle meine Selbstzweifel nun wegen Geringfügigkeit ein.
Was macht ihr eigentlich alle bei Facebook und in den virtuellen Städten? Habt ihr kein zuhause? Und falls es tatsächlich regelmäßige Leser dieses Blog geben sollte, die mich aufmerksam an Civilization V erinnern wollen: Da ist man wenigstens draußen.
Nachtrag (14.Jan. 2010):
Auch die Umsätze solcher Socialgames genannter Spiele bewegen sich bereits im Milliardenbereich. Mit Serious Games genannten Spielen dürfte er vermutlich deutlcih schwächer laufen mit den Umsätzen.
