Mückenplage

Zumindest in Schleswig-Holstein gibt es in diesem Jahr eine Mückenplage. Es gibt soviele Mücken, dass sie bereits merklichen Einfluss auf die tägliche Routine haben. Es beginnt am Abend, wo sich die Mückenschwärme draußen auf dem Balkon und vor den Fenstern sammeln. Wenn man in dieser Zeit irgendwo ein Fenster offen hat, hat man sich zahlreiche ungebetene Gäste ins Haus geholt. Tagsüber und nachts gibt es übrigens kaum Mücken draußen, zumindest bilden sie keine Schwärme.

Auch die Mücken, die es nach drinnen geschafft haben, verhalten sich zumeist ruhig und unauffällig. Bis zu dem Moment, wo man sich ins Bett gelegt hat und das Licht ausgemacht hat. Als hätten sie eine innere Uhr beginnen sie genau eine Viertelstunde später loszufliegen, und man hört leise das charakterische Summen. Interessant dabei, dass anscheinend immer nur eine der Mücken gleichzeitig unterwegs ist. Und man kann die Richtung des Summens nur schwer orten. Lediglich laut und leise kann man unterscheiden.

Wenn man jetzt nicht aufsteht und sich auf die Jagd begibt, wird das Summen etwa drei Minuten später ganz laut, weil einem die Mücke nämlich direkt am Ohr vorbeifliegt. Sobald man jedoch das Licht anmacht, suchen sich die Mücken erstaunlicherweise sofort einen Platz zum Landen und das Summen ist verschwunden. Nun beginnt man also, die Wände abzusuchen und mittlerweile erkennt man schon aus Erfahrung jeden Fleck und jedes Bohrloch, das nur auf den ersten Blick wie eine Mücke aussieht.

Sobald man einen Blutsauger gefunden hat, erschlägt man ihn am besten mit einem schweren Stück Stoff, zum Beispiel einem zusammengerollten Handtuch. Denn wenn man zu stark zuschlägt (etwa mit einer Zeitung), man man danach überall zermatschte Kadaver an der Wand kleben. Die richtige Schlaghärte ist dann erreicht, wenn hinterher die Mücke sanft zu Boden segelt. Dann sollte man sie aber auch gleich aufsammeln und töten, da die Mücken oft nur benommen sind und sonst nach kurzer Zeit weiterfliegen.

Wenn man alle Mücken erschlagen hat, legt man sich wieder ins Bett. Meist kann man das Spiel noch zwei- oder dreimal wiederholen, da man eben doch nicht alle Mücken gefunden hat. Einer kleiner Tipp: Mücken sammeln sich auch sehr gerne auf Fenterscheibe und Fensterrahmen. Man nimmt sich vor am nächsten Tag alle Fenster zuzulassen. Doch selbst wenn man das durchhält, kommen die Mücken trotzdem irgendwie rein.

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2 Responses

  1. platominor says:

    Teuer aber wirksam und ohne Fleckengefahr: Handstaubsauger mit etwas längerem Rohr. Habe gestern abend im Schlafzimmer ca. 50 Mücken eingesaugt. Im Bad nochmal 20. Schon blöd, daß man kaum 5 Minuten das Fenster öffnen kann, ohne diese Viecher im Haus zu haben. Merkwürdigerweise scheinen sie aber kaum zu stechen?! Komische Sorte, aber eine echte Plage.

  2. pooq says:

    Ja, die Taktik mit dem Handstaubsauger habe ich auch vor einigen Tagen das erste Mal gezeigt bekommen. Angeblich hatte der sogar einen kleinen Häcksel mit eingebaut. Auf jeden Fall hatte das gut funktioniert. Mittlerweile scheint die Mückenplage aber für dieses Jahr abzuklingen. Die kleinen Mücken mit dem besonders nervigen Geräusch gibt es kaum noch, dafür gibt es jetzt eine Handvoll etwas größerer Exemplare.

    Angeblich ist es ja so, dass die Mückenmännchen nicht stechen sollen, sondern nur die Weibchen, aber leider bin ich nicht in der Lage, bei zwei unterschiedlichen Mücken zu sehen, ob es Männchen und Weibchen sind oder zwei verschiedene Arten. Immerhin bin ich weitgehend ungestochen über den Spätsommer gekommen, habe aber etliche Stunden Schlaf verloren.