Alles Simulation?

Wenn man ab und zu Computerspiele spielt, fragt man sich vielleicht unwillkürlich, ob die Figuren im Spiel nicht vielleicht wirklich glauben zu leben und ob sie vielleicht sogar wissen, dass sie nur Teil einer SImulation sind. Wer etwas weiter denkt, fragt sich dann vielleicht, ob er selbst nicht auch nur Teil einer virtuellen Welt sein könnte, die von anderen geschaffen worden ist. Mit dieser Frage beschäftigen sich sogar Philosophen und Wissenschaftler.

Ich persönlich halte dieses Unterfangen allerdings für zwecklos, da es in meinen Augen bereits an der Frage scheitert, inwieweit unser Verstand, sei er natur- oder computergegeben, in der Lage ist, eine übergeordnete Realität zu erfassen. Das beginnt bereits bei grundsätzlichen Aspekten, wie etwa dem, ob die uns bekannte und von uns verwendete Logik überhaupt korrekt oder vollständig ist. Bei allen logischen Auseinandersetzungen geschieht also die Annahme der in der Argumentation verwendeten Logik bereits a priori.

Bei der speziellen Frage nach einer Computersimulation, scheint ein naheliegender Weg, Widersprüche in Bezug auf die Rechenleistung oder Speicherkapazität des Simulationsrechners aufzuzeigen. Damit verbunden ist die Frage, ob wir in einer unendlichen Welt leben oder in einer endlichen. So könnte man sich etwa fragen, ob die Quantelung der Welt in Wahrheit ein Zugeständnis an die Auflösung der Simulation sein könnte. Denn andernfalls wäre ja jedes noch so kleine Stück Welt in sich bereits unendlich groß. Doch insgesamt scheint mir dieser Ansatz wenig Erfolg versprechend, denn zum Einen lassen sich auch unendliche Welten, wie zum Beispiel Mandelbrot-Mengen mit wenig Aufwand durch einfache Formeln beschreiben und zum Anderen geht es ja nur darum, einen endlichen Teil der Welt zu simulieren. Denn zum Einen begrenzt der sogenannte Ereignishorizont unseren Blick auf ein eventuell unendliches Universum, doch vielmehr gehe ich davon aus, dass die Summe der Informationen, die wir in unserem Leben mit unseren Sinnesorganen aufnehmen endlich ist.

Wenn wir also davon ausgehen, dass uns die Computersimulation, in der wir stecken, überhaupt erlaubt, eventuelle Konstruktionsfehler zu finden, werden diese eher nicht in technischen Unzulänglichkeiten der Simulationsmaschine zu finden sein. Denn es ist ja außerdem auch die Simulationsmaschine selbst, die uns den Eindruck einer “korrekten Welt” überhaupt erst vermittelt. Sollten wir am Ende tatsächlich irgendwelche Unstimmigkeiten einwandfrei aufzeigen können, werden wir immer unsicher sein, ob die Ursache dafür nicht darin zu suchen ist, dass unser Verständnis von “Welt” begrenzt ist und es einfach noch naturwissenschaftliche Entdeckungen gibt, die wir noch nicht gemacht haben.

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