Unser Verwaltungsdilemma

Ich hatte kürzlich über Blogs geschrieben, die mir bei der Freischaltung von Trackbacks zu wählerisch sind. In dem Artikel habe ich auch beschrieben, warum ich Trackbacks für wichtig halte und das selektive Freischalten von Trackbacks häufig als verfälschende Zensur empfinde, die in meinen Augen die Glaubwürdigkeit einer Webseite untergräbt.

Bei einer Seite wie Netzpolitig.org hätte ich jedoch nicht mit einem derartigen Verhalten gerechnet; ehrlich gesagt hatte ich nicht einmal vermutet, dass die Seite überhaupt Trackbacks zulässt. Allerdings scheint dies der Fall zu sein, denn der Artikel “Blogblues” wurde als Trackback zugelassen. Und das sogar, obwohl er ebenfalls etwas kritisch gegenüber dem zitierten Netzpolitik-Artikel eingestellt zu sein scheint, ebenso wie mein nicht-getrackbackter Artikel von meinem Aerar-Blog.

Technische Gründe kann ich aber andererseits auch nicht erkennen, denn zum Einen habe ich noch einmal manuell eine Trackback-Anfrage in meinem Artikel ausgelöst, zum Anderen funktionieren die Trackbacks bei anderen Blogs problemlos und außerdem hoffe ich auch, dass Netzpolitik selbst technisch auf dem Stand ist, problemlos Trackbacks zu empfangen. Da zudem bei Netzpolitik in den letzten Stunden regelmäßig neue Kommentare freigeschaltet wurden, kann ich mir auch einen Stau im Verwaltungssystem nicht wirklich vorstellen – insbesondere nicht bei einem Artikel, der letztlich Geld für professionelle Arbeit einfordert.

Was mich allerdings zusätzlich verwundert ist, dass Netzpolitik überhaupt nur sehr wenige Trackbacks zu Artikeln hat und ich sehr lange suchen musste, bis ich endlich mal einen Artikel gefunden habe, der mehr als einen Trackback hat. Die meisten haben keinen und einige wenige haben einen. Das betrifft auch Artikel, die ansonsten recht viele Kommentare haben. Also entweder werden die netzpolitischen Inhalte kaum irgendwo aufgegriffen und zitiert oder aber es ist generell was falsch am Trackback-System.

Die Konsequenz ist für mich damit aber so oder so, Netzpolitik aus meinem Feedreader zu entfernen. Eine Entscheidung, die aber nicht sonderlich schwerfällt, angesichts der Tatsache, dass ich die Netzpolitik-Posts ohnehin kaum noch wirklich gelesen habe und wenn, dann meist eher als amüsierter Beobachter.

Ich denke, Netzpolitik wird das sicher verschmerzen können, da ich ohnehin keine Werbung klicke und auf Verlinkungen von meinen Blogs ist Netzpolitik wohl auch nicht wirklich angewiesen. Allerdings verliert die Seite nun etwas Reichweite, aus meiner Sicht sind das dann mal 100%. Was eigentlich schade ist, denn die Idee ist gut und Markus Beckedahl hat in den Jahren eine Menge zur Popularität der Netzpolitik beigetragen.

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