Fremium: Hearthstone

Auch das Battle.net von Blizzard hat ein Fremium-Spiel im Angebot: “Hearthstone” ist ein Sammelkartenspiel, welches sich stark an erfolgreichen offline-Kartenspielen wie “Magic” orientiert.

Im Wesentlichen geht es darum, in einem Zweierduell gegen einen zufällig ausgewählten menschlichen Mitspieler zu bestehen. Dazu spielt man abwechselnd Karten von seiner Hand, mit dem Ziel, dem Gegenspieler seine 30 Lebenspunkte zu rauben und so das Spiel zu gewinnen. Bei diesen Karten handelt es sich überwiegend um Kreaturen, die beschworen werden und die den Gegenspieler, aber auch dessen Kretauren angreifen können. Hinzu kommen zahlreiche Zaubersprüche, die ebenfalls direkt Schaden verursachen oder andere Zusatzeffekte bewirken, die die eigene Spielsituation verbessern. Die Anzahl und die Mächtigkeit der Karten die man ausspielen kann, hängt dabei von der Anzahl der verfügbaren Manakristalle ab, die sich für beide Spieler mit jeder Spielrunde kontinuierlich erhöhen.

Anders als bei üblichen Kartenspielen erstellen beide Spieler vor einer Partie ein sogenanntes “Deck” aus 30 Karten, die sie aus ihrem Gesamtkartenvorrat auswählen. Außerdem wählen sie einen Charakter aus neun verfügbaren, wobei jeder Charakter nicht nur über eine spezielle Sonderfähigkeit verfügt, sondern auch einen Teil der verfügbaren Karten beschränkt. Das heißt, neben allgemein verfügbaren Karten gibt es spezielle “Krieger-Karten”, die nur dem Charakter “Krieger” zur Verfügung stehen, “Magier-Karten” für den “Magier” und so weiter.

Hinzu kommt, dass einem Spieler bei Erstellen eines Accounts nicht alle Karten zur Verfügung stehen. Er kann durch erfolgreiches Spielen und durch das Erfüllen spezieller Zusatzaufgaben (sogenannte Quests) während des Spiels zusätzliche Karten und virtuelles Geld gewinnen. Für das virtuelle Geld können im spieleeigenen Shop Kartenpakete mit einem Satz von fünf zufällig ausgewählten Karten gekauft werden. Der Bezahlteil des Freemiumkonzepts besteht darin, dass diese Kartenpakete außerdem auch durch Zahlen von echtem Geld erworben werden können.

Insgesamt besitzt Hearthstone bei Weitem nicht die taktische Tiefe, wie sie das große Vorbild “Magic” aufweist. Dies dürfte zumindest für Gelegenheitsspieler eventuell ein Vorteil sein, da sich eigene Decks so ohne große Hirnverrenkungen erstellen lassen. Auch wenn es immer noch Kombinationseffekte gibt, die sich zu Beginn auf teilweise überraschende Art ergänzen, kristallisieren sich so allerdings nach einer Weile im Groben einige wenige Grundtaktiken heraus, die von den Spielern häufig verwendet werden und sich untereinander nur in Nuancen unterscheiden. Da ein Spiel jedoch meist in 10 Minuten erledigt ist und der Reiz des Sammelns neuer Karten zusätzlich im Hintergrund steht, fühlt man sich oftmals trotzdem versucht, “schnell noch ein Spiel” zu machen.

 

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