Alternativen zu Bloglines

Seit etwa zehn Tagen kann ich den RSS-Feedreader Bloglines nicht mehr erreichen. Vereinzelt finde ich im Netz dazu Berichte von anderen, denen es ebenso geht, allerdings scheint Bloglines so wenig verbreitet, dass es generell nur wenige Nachrichten dazu gibt. Auch bei den letzten Recherchen zu Bloglines bei Funktionsstörungen, die in der Vergangenheit auftraten, gab es nur wenig Resonanz dazu im Internet. Anscheinend ist das Konzept eines Feedreaders im Allgemeinen und das Programm Bloglines im Speziellen eines, das nur wenige Menschen benutzen – wobei ich mich immer wieder frage, auf welche Weise diese Menschen ihre verschiedenen Nachrichtenquellen zusammenführen und auswerten.

Abgesehen davon, dass Bloglines recht unwichtig zu sein scheint, bin ich doch sehr enttäuscht von der Nachrichtenlage des Betreibers selbst. Beim Aufruf der Webseite erhalte ich nur eine weiße Seite, es fehlen komplett Informationen zu einer eventuellen Störung und eine grobe Andeutung, ob und wann diese behoben wird. Insofern scheint es langsam an der Zeit, sich nach einem neuen Feedreader umzusehen. Allerdings scheint der Markt dafür tatsächlich sehr dünn zu sein. Bei einer kurzen Suche bin ich auf die Seite RSS-Readers gestoßen, die verschiedene Reader vorstellt. Leider gibt es scheinbar nur wenige webbasierte Reader. Da ich gerade nur wenig Zeit habe, konnte ich nur einen kurzen Blick auf einige der Kandidaten werfen:

Feedly scheint der beste und beliebteste Kandidat zu sein. Doch wie ich es sehe, kann man sich dort nur mit einem bestehenden Account eines anderen Netzwerks (etwa Facebook, Google, Microsoft u.a.) anmelden. Abgesehen von der Frage, ob man ein solches Konto besitzt, kommt für mich nicht in Frage, die durchaus sensible Information, welche Nachrichten ich lese, mit meinen realen Daten zu verknüpfen. Das Erstellen eines Fake-Accounts bei einem der Anbieter ist zwar denkbar, widerspricht aber vermutlich den Geschäftsbedingungen der Anbieter und ist mir auch gerade zu aufwändig.

Newsblur sieht auf seiner Homepage sehr passabel aus. Allerdings scheint die kostenlose Version etwa mit “Up to 64 sites” durchaus arg limitiert. Für intensive Feedleser kommt da vermutlich nur die professionelle Version für $24/year in Frage. Womit man aber in den meisten Fällen ebenfalls seine Lesevorlieben mit seinem Namen verknüpft und was ebenfalls einen Aufwand bedeutet.

Newsalloy scheint dagegen ohne Einschränkungen zu funktionieren. Auf den ersten Blick beschränkt es sich rein auf das Abrufen der abonnierten Feeds. Im Prinzip ist das OK, allerdings habe ich nicht gefunden, wie man Feeds in Kategorien einteilt. Die Feeds werden in einer einfachen langen Liste dargestellt, in der mir leider auch die jeweilige Nachrichtenquelle nicht deutlich wird. Das erschwert das Lesen merklich, da man die Bedeutung einer Nachricht nicht sofort anhand ihrer Quelle einordnen kann.

Insgesamt gibt es also nach kurzer Suche für mich keinen Online-RSS-Reader, der mich wirklich zufrieden macht. Zum Glück habe ich gerade ohnehin wenig Zeit, so dass mir das fast sogar entgegen kommt. Mittelfristig werde ich mich allerdings noch einmal genauer nach einer Alternative umschauen müssen – und vielleicht erwacht ja in der Übergangszeit auch Bloglines mal wieder zum Leben.