Was der Bauer nicht kennt…

Anscheinend ist Julia Schramms Buch “Klick mich” bis auf den anbiedernden Titel weniger gut ausgefallen. Was mir wenig verwunderlich erscheint. Leider ist das Problem in der Verlagsbranche jedoch, Umsätze und nicht Inhalte generieren zu müssen. Dazu ist ein einigermaßen bekannter Autorenname auf dem Umschlag oft wichtiger als der Inhalt dazwischen. Das allerdings ist weniger den Verlagen vorzuwerfen als den Lesern, die derartige Machwerke dann kaufen. Meist, so unterstelle ich, gar nicht aus Interesse, sondern, weil sie mal davon gehört haben, um mitreden zu können oder um es anderen als Geschenk aufdrücken zu können. Solange solche “Autorenbücher” gekauft werden, werden sie auch gedruckt. Das Dilemma ist, dass auch negative Berichterstattung meist einen Werbeeffekt für derartige Bücher bringt.

Leider gibt es in Deutschland vermutlich fast so viele Autoren wie Bundestrainer und viele Verlage nehmen daher nur widerwillig Manuskripte von unbekannten Autoren entgegen. Leider ebenfalls zu recht. Und schlechter als ein lahmes Buch eines C-Prominenten ist nunmal ein lahmes Buch eines komplett Unbekannten. Ein Ausweg aus der Misere des Verlagswesen scheinen mir da immerhin die zahlreichen kleinen Verlage zu sein und einige wenige Bücherblogs, die sich die Mühe machen, neben dem Mainstream zu lesen und Bücher zu empfehlen, die unter Umständen tatsächlich lesenswert sind.

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