Nachruf an Spreeblick

Ich habe hier noch einen Kommentar von letzter Woche herumliegen, der bei Spreeblick nicht veröffentlicht wurde. Ob das technische oder inhaltliche Ursachen hat, kann ich natürlich nicht sicher sagen. Aber das über Trackbacks Gesagte gilt für mich natürlich umso mehr für Kommentare. Weshalb ich den Kommentar hier dennoch poste ist, dass ich das Thema eigentlich recht interessant fand.

Denn es ist heute technisch sehr leicht ein Ebook zu erstellen und auch nicht viel schwerer, ein Buch im Selbstverlag zu erstellen. Das einzige verbleibende Problem ist die Vermarktung. Denn fast niemand kauft ein Buch einfach so. Johnny Häußler nennt in seinem Blogbeitrag netterweise die Verkaufszahlen und ein paar andere Daten über sein EBook-Experiment (und auch über sein Buch). Diese Zahlen sind, auch wenn sie immer noch nicht reichen, Johnny Häußler wirklich reich zu machen, recht beeindruckend und vor allem weit weg von meinen eigenen Verkaufszahlen.

Insofern kann ich aus meiner eigenen Erfahrung nur sagen, dass sich das Erstellen von E-Books und von Büchern wirtschaftlich für kaum jemanden lohnt, auch wenn man vereinzelt tolle Zahlen liest. Und auch das eigene schriftstellerische Ego kann man schwerlich dadurch steigern, denn einhergehend mit dem geringen wirtschaftlichen Erfolg, bleibt auch die Leserschaft überschaubar. Die modernen Methoden der Massenpublikation, seien es Blogs, Ebooks oder auch Bücher, stehen zwar jedem zur Verfügung, lohnen sich aber in den allermeisten Fällen nur, wenn man sich bewusst auf die Hobby-Ebene stellt und froh über jeden einzelnen Leser ist. Wenn man das berücksichtigt sind sie natürlich eine prima Sache.

Achso hier noch mein unveröffentlichter Kommentar für’s Protokoll:

“Vielen Dank für den Erfahrungsbericht. Leider wird der so allerdings für die wenigsten übertragbar sein. Nach meiner Erfahrung ist bei gedruckten Büchern der Weg zum (Publikums-)Verlag auf direktem Wege so gut wie unmöglich, wenn man nicht einen gewissen Bekanntheitsgrad mitbringt. Ein Selbstverlag und/oder Ebook dagegen ist zwar für jedermann möglich, doch selbst mit einer guten eigenen Infrastruktur hat man eine Reichweite, die sich bestenfalls im dreistelligen Bereich bewegt. Denn leider läuft die Aufmerksamkeitsschwelle nicht linear und ein “halb so bekannter” Autor verkauft nicht etwa halb so viele Exemplare, sondern nur einen Bruchteil.

Insofern ist es bei Euch ein extremer Sonderfall, dass es so gut funktioniert. Dass es dann inhaltlich gute Arbeit ist, kommt dann im Nachhinein sicher noch dazu. Gemessen an Euren Erfahrungen wird eine Publikation für andere Autoren wahrscheinlich eher eine Enttäuschung werden. Solange man das Schreiben als Hobby begreift, ist das natürlich kein Problem und ist dann trotzdem eine schöne Sache.”

Nachtrag:

Der Kommentar war im Spamordner gelandet und ist inzwischen freigeschaltet (siehe Kommentare #1 und #2)

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