Wenn das Durchschnitt war…

Das Spiel Deutschland gegen Algerien war zwar schon am Montag, aber erst gerade habe ich gesehen, welche Noten der kicker der deutschen Mannschaft dafür gegeben hat: im Schnitt eine sehr durchschnittliche, wie bei einer typischen Klassenarbeit: eine 1, eine 5 und der Rest irgendwo dazwischen. Diese Notengebung deckt sich in etwa gar nicht mit dem Spiel das ich gesehen habe. Das waren 45 Minuten Standfussball und Ideenlosigkeit und weitere 45 Minuten bemüht und nicht gekonnt. Schließlich gab es dann noch 30 Minuten Nachsitzen, in denen die Mindestanforderungen endlich erbracht wurden.

Die Leistungsbewertung von Neuer, mag noch angehen, wenn man sie nicht wie Oliver Kahn als Harakiri ansehen will. Aber letztlich gibt der Erfolg ihm hier wohl recht. Das tut er in Person des zuständigen kicker-Redakteurs aber leider auch bei Mesut Özil, der in meinen Augen über 117 Minuten eine glatte 6 war. Die einzige gute Aktion war sein Querpass, nachdem er eine hundertprozentige vergeben hat und die Tatsache, dass er daraufhin dann doch einmal eine hundertprozentige im Kasten untergebracht hat. Mit Wohlwollen hätte er Anrecht auf eine 5 und nicht auf eine 3, die der kicker vergibt. Ansonsten war Özil in meinen Augen noch schlechter als Götze, von dem man gar nicht wusste, dass er gespielt hat, bis man erfuhr, dass nun Schürrle für ihn ins Spiel gekommen ist.

Das ist ja prinzipiell auch OK, jeder hat mal einen schlechten Tag und so weit ich weiß ist Özil auch noch angeschlagen. Aber trotzdem kann die Leistung am Ende nicht allein am (Tor-) Erfolg gemessen werden. Denn wenn man die eigenen Spieler zu sehr durch die rosafarbene Brille bewertet, kommen die am Ende noch auf die Idee, gut gespielt zu haben und wundern sich dann, dass sie gegen Frankreich die Heimfahrkarte schießen.

Der Schiedrichter hatte ja auch nicht das Glück, von übersteigertem Wohlwollen benotet zu sein. Eine recht positiv klingende Bewertung von “mit kleineren Fehlern in der Zweikampfbewertung, aber einer klaren Linie und souveränen Spielleitung.” ergibt schließlich auch nur eine Note 3.

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