Black Hat SEO

Mittlerweile sind es etwa zwei Dutzend Anfragen von SEOs mit der Bitte, einen Link von meiner Linksammlung zu entfernen. Ich halte das weiterhin für Unsinn, da es sich zum Einen um eine Sammlung von überwiegend sehr hochwertigen Links handelt, die zudem noch mit manipulationssicherem “nofollow” verlinkt sind. Dazu kommt, dass die Seite seit Jahren einen Google Pagerank hat, also vermutlich von Google nicht als abgrundtief böse Webseite angesehen wird. Zum Anderen kann ich weiterhin nicht glauben, dass eine Verlinkung durch Dritte den Wert einer Webseite reduzieren kann, da man ansonsten “Black Hat SEO” betreiben könnte und Konkurrenzseiten gezielt abwerten könnte.

Wenn eine solche Anfrage kommt, antworte ich jedesmal, dass ich gerne bereit bin, den Link zu ändern oder im Notfall auch zu entfernen, wenn es tatsächlich irgendwelche inhaltlichen Fehler oder Unstimmigkeiten gibt. Ansonsten werde ich den Link nicht entfernen, denn schließlich ist dieser Teil meines “Geschäftsmodells” und ich habe zum Teil großen Aufwand betrieben, um die einzelnen Links in mein Webverzeichnis aufzunehmen. Ich habe daher nicht vor, diese allein aus den meiner Meinung nach unberechtigten SEO-Interessen anderer Webseitenbetreiber zu löschen. Zumal der Löschvorgang auch einen Arbeitsaufwand für mich bedeutet.

Einige SEO schreiben allerdings auch sehr unfreundliche Mails. Zu dem anmaßenden Stil gesellt sich dann gerne ein Hinweis eine Drohung, dass man meine Linksammlung auch beim Google-Disavow-Tool melden könnte. Eine ernstgemeinte Drohung mit dem Disavow-Tool melde ich regelmäßig zusammen mit den mir bekannten Daten an Google, obwohl ich nicht glaube, dass sich dort jemand dafür interessiert. Ist der Stil zu unfreundlich, gibt es zudem eine Beschwerde beim Arbeitgeber und beim Auftraggeber.

Ich verstehe ja, dass auch SEO ein Beruf ist, aber man muss diesen ja nicht im Stile einer Drückerkolonne ausüben und dabei andere Webseitenbetreiber einspannen oder gar unter Druck setzen. Doch bei einigen Anfragen, die ich bekomme, fällt mir nicht mehr viel ein. Manchmal habe ich nicht wenig Lust, die ganz schlimmen Kandidaten auf einer eigens erstellten Spamseite zu verlinken. Ein paar “gute” Linktexte und eine “ausgewählte Nachbarschaft” aus Links zu einschlägigen Casino- und Pornoseiten ließen sich sicher rasch finden. Ich würde das glatt machen, wenn ich nicht einer der einigermaßen Guten wäre und die Maßnahme meiner Meinung nach (siehe oben) keinen Effekt auf die SERPs hätte. Vermutlich würde ich einfach nur noch mehr Anfragen bekommen – und dann wären sie sogar berechtigt.

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