Werbung für Webseiten: Amazon Ads

Dadurch, dass Google durch seine Cookie-Richtlinie Druck auf seine Webseitenpartner ausübt, mag man sich versucht fühlen, sich nach anderen Werbemöglichkeiten umzusehen. Denn die nötigen Cookiehinweise sind doch aus Webmastersicht meist recht häßlich und ein kleines Zugangshindernis für die erwarteten Besucher. Erschwerend kommt hinzu, dass sich nicht jede Webseite problemlos an die geforderte Richtlinie anpassen lässt. Doch der Versuch, künftig getrennte Wege zu gehen und sich einen neuen Werbepartner zu suchen, bedeutet ebenfalls einen gewissen Aufwand und ist nicht immer reibungslos.

Amazon Werbung

Mein erstes Augenmerk bei der Suche nach neuen Werbemittel fällt dabei auf Amazon. Denn durch die Werbung für meine Bücher, wie ich sie etwa auch in dieses Blog eingebaut habe, bin ich bereits Mitglied im Amazon-Werbeprogramm. Und ich muss sagen, ich mag Amazon eigentlich. Zwar fallen die Werbeeinnahmen für kleine Seitenbetreiber wie mich weniger planbar aus, dafür ist es immer wieder spannend zu sehen, welche Einkäufe die Nutzer meiner Seite tätigen. Denn Amazon vergütet nicht nur, wenn ein konkret beworbenes Produkt gekauft wird, sondern auch, wenn durch den Klick andere Käufe zustande kommen. Da ich bislang fast ausschließlich Bücher beworben habe, ist es durchaus überraschend, wenn man nebenher noch eine Bohrmaschine verkauft. Abgesehen von den Vermittlungsprovisionen liefert Amazon also auch noch ein wenig Überraschung und Unterhaltung. Und Amazon liefert diverse unterschiedliche Werbeformate unter denen sich bestimmt leicht etwas Passendes finden lassen sollte.

Self-Optimizing-Links

Das naheliegendste Werbemittel schienen mir dabei die Self-Optimizing-Links zu sein, von denen ich erhoffte, dass sie die beste Ersetzung für einen Austausch von Google-Werbung darstellen würden. Schließlich war das, was ich bislang am meisten an der Google-Werbung schätzte, die Kontextsensitivität von Adsense, das man einfach in jede beliebige Webseite einbauen konnte und sich dann darauf verlassen, dass Google durch Analyse der Webseite die passende Werbung einblendet. Soweit ich das verfolgt hatte, lief das ganz gut und der eigene Arbeitsaufwand ging gegen Null.

Leider funktionierte das aus meiner Erfahrung bei Amazon nur sehr bedingt. Zu Beginn schien Amazon nur wenig mit meinen Seiteninhalten anfangen zu können und zeigte erstmal ein recht langweiliges allgemeines Amazon-Banner. Nach einigen Tagen verschwand dieses und wurde tatsächlich durch eine Produktauswahl ersetzt. Allerdings hatte diese auch nach über einer Woche Einpendel-Zeit oft recht wenig mit meiner Webseite zu tun (Philips Scheinwerferlampe auf einer Seite über Prüfungsangst, Billabong Bikinis bei einem Artikel über Lärmbelästigung usw.). Bislang habe ich recht wenige Seiten gefunden, bei denen die Produkte gut zur Seite passten, allzuoft ist dagegen nicht mal ansatzweise nachzuvollziehen, wie die Produktauswahl zustande kam. Auch hier ist Amazon also für eine Überraschung gut. Ob dies darüber hinaus einen Mehrwert für die Seitenbesucher hat oder gar nennenswerte Werbeeinnahmen generiert, wage ich derzeit zu bezweifeln. Da meine Seiten nun nicht übermäßig oft aufgerufen werden, lasse ich Amazon noch ein wenig Zeit, sich bei mir einzulesen. Derzeit sind die Self-Optimizing-Links aber für mich eher ein gescheitertes Experiment.

Banner-Links (nach Kategorie)

Da kontextsentive Werbung nicht allzuviel Erfolge hervorgebracht hat, habe ich an einigen Stellen Banner-Links eingestellt. Hier kann man eine gewisse Individualisierung erzielen, indem man aus einer der etwa 50 Kategorien wählt. Das sollte man auch tun, wenn man sein Seitenthema in diesen Kategorien wiederfindet, denn das allgemeine Werbebanner wirkt auf mich ebenfalls recht langweilig und wenig einladend. Die Kategoriewerbungen sind teilweise recht hübsch gestaltet – etwa hier – aber zum Einen kann das nicht die Ultima Ratio sein was die Besucheranimation angeht, zum Anderen habe ich auch nur wenige Seiten, die ich eindeutig einer der aufgeführten Produktkategorien zuordnen könnte.

Empfohlene Produktlinks

Wesentlich genauer kann man die eigenen Seiteninhalte mit dem Widget empfohlene Produktlinks abbilden, da man dort zwei Schlagwortkategorien wählen kann – etwa “Beleuchtung > Außenbeleuchtung” oder ähnliches. Leider krankte diese Werbeform daran, dass sie zwar in zahlreichen Formaten, aber nicht in dem von mir preferierten 160×600-Format vorhanden waren. Ein 120×600, das ich kurzzeitig ausprobiert hatte, verliert sich leider in der von mir reservierten Werbefläche und zeigt für meinen Geschmack zu abgekürzte Linktexte. Wer ein passendes Format findet, bekommt nach meiner Beobachtung aus einer festen Auswahl von Produkten Links angezeigt, die auf jeden Fall besser passen als die Self-Optimizing-Links. Allerdings besteht immer die Gefahr, dass einzelne Links im Cycle sind, die man für weniger sinnvoll erachtet. Soweit ich das sehe, kann man diese aber nicht aus dem Cycle entfernen.

“Meine Favoriten”-Widget

Im “Meine Favoriten”-Widget kann man selbst eine größere Zahl von Einzeltiteln auswählen und in einem einzigen Werbebanner zusammenfassen. Dies ist zwar mit ein wenig Arbeit verbunden, erlaubt jedoch ähnlich wie bei den “Empfohlene Produktlinks” einen Warenkorb zusammenzustellen, den man dann seitenweit bewerben kann. Der Vorteil ist, dass man selbst entscheidet, welche Produkte in dem Warenkorb sind. Der Nachteil ist, das diese Werbeform nach meiner Erfahrung technisch unglaublich schlecht umgesetzt scheint. Es werden zahllose Einzelkomponenten geladen, die css- und js- Dateien sind nicht optimiert und ein asynchrones Laden scheint nicht vorgesehen. Das bringt nicht nur mit hoher Wahrscheinlichkeit den Google-Pagespeed Index in den Keller, wenn man die Werbung above the fold implementiert, man sollte sich auch unabhängig davon überlegen, die Werbung below the fold zu rendern, da das vollständige Laden der Werbung nach meiner Beobachtung auch mal ein oder zwei Sekunden dauern kann.

Einzeltitel-Links

Sehr gut funktionieren dagegen aus meiner bisherigen Erfahrung die Einzeltitel-Verlinkungen, die man ggf. individuell gestalten kann und bei denen man für genau ein ausgewähltes Produkt wirbt. Diese sollten auch sehr gut umsatztechnisch performen, wenn man sie auf den richtigen Webseiten einsetzt. Wer etwa in einem Artikel das Produkt XY ausführlich beschreibt, wird mit einem Einzeltitellink für genau dieses Produkt zumeist einen Mehrwert für den Besucher schaffen und zugleich entsprechende Umsätze generieren. Dies bedeutet aber im Umkehrschluss, dass man für jede Seite und jeden Artikel ein genau oder zumindest gut passendes Produkt auswählen muss. Das bedeutet jedoch, gerade für einen Umsteiger von Googles “Rundum-Sorglos-Paket” Adsense, eine ganze Menge Arbeit. Ob diese Arbeit mit den dann erzielten Einnahmen skaliert, muss jeder für sich selbst austesten. Für kleine Webmaster und Gelegenheitsschreiber sind Einzeltitel-Links möglicherweise zu ambitioniert, wenn sie sich nicht schon durch das Thema eines Artikel aufdrängen.

Fazit

Amazon liefert eine Vielzahl von Werbeelementen, die ich noch nicht alle getestet habe und von denen ich bislang nur einige ausgetestet habe. Viele dieser Werbemittel haben in meinen Augen deutliche handwerkliche Fehler, so dass ich verwundert bin, dass Amazon seine Widgets und Banner nicht besser optimiert. Dennoch findet man je nach Neigung sicherlich eine gute oder zumindest passable Werbeform für die eigenen Zwecke. Von der Umsatzbeteiligung scheint mir Amazon auf jeden Fall fair: bis zu 10% Vermittlungsprovision auch auf indirekt verkaufte Produkte bringt vielleicht keine regelmäßigen Einnahmen, da diese dafür manchmal jedoch auch größer ausfallen, liegen sie langfristig und grob geschätzt in etwa in der gleichen Liga wie Googles Adsense-Programm – hier hängt es wohl stark von den Fähigkeiten des Webmasters ab, seine Seite zu gestalten und von den Themen, mit denen sich diese Seiten überwiegend beschäftigen.

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