Die Leiden eines Pilgers

Nastus
(Screenshot aus “World of Warcraft”
von Blizzard Entertainment)

Die meisten Pilger sind nichtsnutzige Gesellen, die wie Heuschrecken in den Städten einfallen, um sich den Bauch vollzuschlagen. Die Allianz ist dabei so arm, dass sie sogar die Pilgertische in den Hordenstädten aufsuchen muss. Aber solange ich das Essen dort bezahle, werde ich selber aussuchen, wer dort speisen kann und wer nicht. Nastus von der Gilde “Prophets of Dawn” versucht wenigstens in Ansätzen höflich zu sein. Allerdings ist der Hauptgrund, weshalb ich sie nicht vom Festplatz verweise, die Tatsache, dass sie bereits Stufe 80 ist, während ich noch Stufe 75 bin.

Wohl die falsche Abzweigung genommen?
(Screenshot aus “World of Warcraft”
von Blizzard Entertainment)

Wenn sich allerdings Allianzler ungefragt in eine meiner Hauptstädte begeben, dann kenne ich kein Erbarmen und greife ohne zu zögern auch eine Gruppe von Stufe 80 Helden an. Diese lernen recht bald die dunkle Seite des Pilgergeschäfts – nämlich die Buße. Geschlagen liegen sie bald darauf im Staub.

Überall hinterlassen sie ihren Müll
(Screenshot aus “World of Warcraft”
von Blizzard Entertainment)

Andere Pilger werden jedoch so intensiv in den Staub getreten, dass sie zur Abschreckun gar eine geheime Botschaft hinterlassen. Nicht nur, dass ihre Leichen meine schöne Stadt verschandeln, müssen sie zusätzlich auch noch verbalen Müll hinterlassen. Ich denke das nächste Pilgerfest fällt definitiv flach. Statt dessen werde ich mein Gold lieber in Stadtreinigung investieren. Damit dürften alle glücklicher sein.

Komm Puter!
(Screenshot aus “World of Warcraft”
von Blizzard Entertainment)

Der Hauptgrund für das Pilgerfest ist das Essen. Dazu sind vor allen Hauptstädten zahlreiche Tafeln aufgebaut. Doch kaum jemand denkt dabei daran, wo alle diese Gerichte herkommen sollen. Um die Kosten wenigstens einigermaßen überschaubar zu halten, sorge ich selbst für Nachschub und koche Gewürzbrotfüllung,, Kürbiskuchen, Moosbeerenchutney, Kandierte Süßkartoffeln, Langsam gerösteten Truthahn, noch mehr Gewürzbrotfüllung, noch mehr Kürbiskuchen, noch mehr Moosbeerenchutney, noch mehr Kandierte Süßkartoffeln, noch mehr Langsam gerösteten Truthahn und sorge immer für Nachschub, wenn mal irgendwo etwas fehlt. Wenigstens werde ich für meine Mühen durch zahlreiche Ehrenbekundungen ausgezeichnet: zum Beispiel als progressiver Pilger, als Recke in der Küchenschlacht und an der Pilgertafel und als erbarmungsloser Truthahnhäscher. Recht ernüchternd, aber Auszeichnung ist Auszeichnung.

Mein Pferd ist ein Zweibeiner
(Screenshot aus “World of Warcraft”
von Blizzard Entertainment)

Glücklicherweise habe ich einen Begleiter, der mir sehr nützlich bei meiner Arbeit ist. Und damit meine ich nicht den Dämonen, den ich sicherheitshalber an die Kette gelegt habe, nachdem er alle Truthähne so mit einem Hieb zerkleinert hat, dass dise hinterher mehr zu gebrauchen waren. Ich meine mein Ross, das mich einigermaßen schnell durch die andere Schattenseite des Pilgerfests bringt, welche das endlose Reisen ist. Dabei ist es unermüdlich (obwohl es etwas schneller sein könnte) und bleibt auch in schwierigen Situationen stets standfest.

Am Ende eines harten Tages…
(Screenshot aus “World of Warcraft”
von Blizzard Entertainment)

Als ich dann endlich selber zum Essen komme, ist der Festplatz verwaist und ich bin weit und breit der einzige Gast an der Festtafel. Missmutig genieße ich die Reste des von mir bezahlten Schmauses und überlege mir welche Feste ich im nächsten Jahr nicht mehr statt finden lassen will.Da das gemeine Volk ja oft unsinnige andere Dinge will als der weise Herrscher, beschließe ich zuerst mal ein Meinungsbild zu bekommen, welche Feste besonders beliebt sind. Denn schließlich dienen Feste ja in erster Linie zur Unterhaltung des Volkes und als aufstrebender Diktator kann man ja nicht den ganzen Tag feiern.