Die flattr-Charts im Oktober 2010
Über die flattr-Charts
Am Ende jedes Monats wertet der Online-Spendendienst flattr die Klicks der Benutzer aus und rechnet die einzelnen Klicks in konkrete Spendenbeträge um. Da diese Zahlen nicht öffentlich bekannt gemacht werden, veröffentlichen einige Nutzer ihre persönlichen Einnahmen auf ihrer Webseite. Diese Angaben nutze ich dazu, um eine flattr-Einnahme-Rangliste zu erstellen. Diese Liste basiert also allein auf den Angaben auf den verschieden Webseiten und ist damit keineswegs vollständig. Die Liste wird daher meist in den folgenden Tagen noch weitere Einträge ergänzt. Hinweise auf weitere Angaben sind daher willkommen.
(Hier zum Vergleich die Charts vom September 2010)
Die Charts
- Die Highperformer:
taz 1544,00* Euro (+ 419* Euro) 5500* Klicks
Law Blog 321,21 Euro (+ 45,83 Euro)
- Das Mittelfeld:
Wirres 84,75 Euro (+57 Euro*) 132 Klicks
Schockwellenreiter 23,64 Euro (+ 3,44 Euro)
LoadBlog 13,82 Euro
Nics Bloghaus II 11,02 Euro (+ 6,22 Euro) (Link nicht mehr gefunden)
DeutschlandEcho 7,16 Euro (+ 3,92 Euro) 17 Klicks
Zottels Zeug 6,62 Euro (+ 0,28 Euro) 17 Klicks
ContentSphere 5,24 Euro (+ 5,24 Euro) 6 Klicks
Freiheit und Frieden 5,19 Euro (- 4,79 Euro) 14 Klicks
daburnas Logbuch 4,13 Euro (+ 3,68 Euro) 9 Klicks
Braekling 3,85 Euro (- 2,88 Euro)
FYI ** 2,83 Euro (+ 2,11 Euro) 9 Klicks
- Die Zuzahler:
The Green Bird 2,00 Euro 2 Klicks
Wirtschaft erklärt 1,79 Euro (-2,28 Eur) 14 Klicks
Andreas Grieß 0,79 Euro (Link nicht mehr gefunden)
Aerar ** 0,45 Euro (+ 0,45 Euro) 1 Klick
Moviescape 0,00 Euro (+ 0,00 Euro) 0 Klicks
Abalathes ** 0,00 Euro (- 0,43 Euro) 0 Klicks
netztipps.info 0,00 Euro 0 Klicks
Mein Elektroauto 0,00 Euro (+ 0,00 Euro) 0 Klicks
Erklärung:
Werte in Klammern: Veränderung zum Vormonat
Werte mit *: geschätzte oder gerundete Werte
Blogs mit **: Meine eigenen Blogs
Ausgewählte Kommentare
taz: “Sechs Prozent des Flattr-Umsatzes kam demnach über taz.de. […] Angesichts der stagnierenden Beteiligung haben wir uns vorgenommen, Flattr künftig stärker zu bewerben.”
Law Blog: “[…] ich will auch künftig nicht auf irgendeinen Quote schielen. Sondern (möglichst) weiter über das schreiben, was mich am Tagesgeschehen beschäftigt oder mir bei der Arbeit über den Weg kommt.”
Wirres: “über die monate lässt sich beim besten willen kein muster bei der anzahl der flattrs und der einnahmen feststellen.”
Schockwellenreiter: “Zwar werde ich immer noch nicht reich davon, aber Spaß macht es mir trotzdem.”
Zottels Zeug: “Spitzenreiter war wie immer das flattr-Plugin mit € 3,76 für 9 Klicks . […] Nicht viel Geld, natürlich, aber immerhin übersteigen die Einnahmen die Ausgaben.”
Freiheit und Frieden: “Zum zweiten mal in Folge haben wir auch mehr Geld mit Artikeln eingenommen, als mit dem allgemeinen Flattr-Button.”
The Green Bird: “Eines kann ich euch versprechen: bei yourcent wird gerade dabei gearbeitet, tolle Ideen umzusetzen und sich davon von Flattr abzusetzen. Aber dazu darf ich noch nichts verraten…”
LoadBlog: “Flattr ist noch ziemlich weit davon entfernt, sich durchzusetzen und eine echte Einnahmequelle zu sein (von einer Handvoll Ausnahmen abgesehen). Die Idee ist allerdings weiterhin bestechend und zeigt eine sehr gute Alternative zu Pay-for-Content-Konzepten auf. Der Knackpunkt: Es funktioniert nur, wenn es auch breit genutzt wird.”
Nics Bloghaus II: “Es scheint sich […] zu bestätigen: die zehn “Führenden” sind immer die Gleichen. Und so bleibt für die Kleinen nicht mehr so viel übrig”
Andreas Grieß: “Aber häufig bekommen Texte einiger der üblichen Verdächtigen auch einfach so ihre flattr-Klicks, ohne das man sie wirklich nachvollziehen kann. Ich kann schon verstehen, dass dies für einige ernüchternd sein mag.”
Moviescape: “Leider habe ich mein Ziel einer ausgeglichenen Flattr-Bilanz nie erreicht, was mich nun auch vorerst einen Schlussstrich unter das Abenteuer Flattr ziehen lässt. Wie in den letzten Monaten gesehen, profitieren wohl hauptsächlich die großen Angebote von der Einbindung des Micropayment-Service und kleinere Blogs, die auch ich gerne geflattrt habe, gehen weitgehend leer aus.”
Mein Elektroauto: “FlatR habe ich aufgrund der etwas längeren Ladezeiten und weil es keine Einnahmen generiert hat wieder entfernt.”
Bewertung der Charts:
Die Flattr-Charts beginnen, sich etwas umzugruppieren. Nach Netzpolitik.org scheint nun auch die taz aus den flattr Berichten ausgestiegen zu sein. (11:45 Uhr: Die taz hat die Zahlen einfach nur später als ich erwartet habe veröffentlicht. Sie sind jetzt da) Immerhin erfreulich, dass das Law Blog seine Zahlen wieder veröffentlicht. Da sich andererseits mehr kleinere Blog trauen, ihre Zahlen zu veröffentlichen, verschiebt sich die Einnahmengrenze nach unten. Dabei sollen aber taz und Netzpolitik, die in Vormonaten flattr-Einnahmen im 1000 Euro Bereich hatten, nicht vergessen sein. Sie stehen nur derzeit nicht auf der Liste.
In den Aussagen sehr deutlich werden zwei Tendenzen. Die erste war bereits das Fazit der letzten flattr-Charts, nämlich, dass kleine Blogs von flattr oft zu wenig profitieren und teilweise abspringen. Diese Entwicklung war bereits im August abzusehen und ist eine ernsthafte Gefahr für den Micropaymentdienst.
Als zweite Tendenz zeigt sich die Beschäftigung mit den Klickerfolgen einzelner Artikel, was naturgemäß eher für größere Blogs mit einer gewissen Anzahl von Artikeln überhaupt interessant ist. Befördert wurde diese Sichtweise wohl auch durch einen Artikel bei netzwertig, der allerdings gerade wegen der Nichtberücksichtigung der Bloggröße den Kern nicht voll treffen konnte. Gut ist zumindest, dass niemand offiziell vor hat, sich dem “Leistungsruck” durch flattr zu beugen und künftig bevorzugt flattr-affine Artikel zu schreiben. Das würde vermutlich bei den Lesern auch keinen guten Eindruck machen.
Darüber hinaus würde es sich wohl auch noch nicht lohnen, bei etwa 45,000 flattr-Benutzern und einem Zweimonatsumsatz von etwa 114,000 Euro.
Persönlicher Ausblick und Rückblick:
Letztes Mal habe ich mich gefragt, ob es Sinn macht die flattr-Charts fortzuführen, weil sie doch einen relativ hohen Aufwand für mich bedeuten. Das werde ich jedoch tun, da ich glaube, dass sich flattr weiterhin in einer sehr interessanten und auch kritischen Phase befindet.
Ich werde in Zukunft versuchen, etwas mehr an der Sichtbarkeit der Charts zu arbeiten, da dieses Chart in den Suchmaschinen immer noch auf verlorenem Posten steht etwa gegenüber den anders gearteten flattr-Charts von Carta. Insofern würde ich mich über Rückmeldungen in den Kommentaren und über Hinweise von flattr-Veröffentlichungen, die mir entgeangen sind, freuen.
Update (11:45 Uhr):
Folgende Beitrage ergänzt:
taz
Update (15:15 Uhr):
Folgende Beiträge angepasst:
Nics Bloghaus II
Entsprechend dem Kommentar von Freiheitsliebe hat der Autor von “Nics Bloghaus II” die 10,00 Euro, die er selbst verflattrt hat, von seinen Einnahmen abgezogen. Das läßt sich in den Kommentaren dort ablesen. Die Einnahmen des Blogs waren also 11,02 Euro und nicht 1,02 Euro. Immerhin zeigt das, dass man bei manchen Zahlen doppelt genau hinschauen muss und nebenbei auch, dass es wohl etliche flattr-Nutzer gibt, die mehr als die Mindestsumme von 2 Euro selbst verflattrn.
Update (17:15 Uhr):
Folgende Beitrage ergänzt:
ContentSphere
Update (22:15 Uhr):
Folgende Beitrage ergänzt:
daburnas Logbuch
Wirtschaft erklärt
DeutschlandEcho
Update (03.Okt.):
Folgende Beitrage ergänzt:
netztipps.info
Update (06.Okt.):
Folgende Beitrage ergänzt:
LoadBlog
Update (08.Okt.):
Folgende Beitrage ergänzt:
Mein Elektroauto
Update (15.Okt.):
Folgende Beitrage ergänzt:
Braekling
Die Zahlen der taz kommen gleich noch… und sie sind gestiegen.
Vielen Dank für den Hinweis, habe ich gleich ergänzt.
Bei Nics Bloghaus ist das der Gewinn die Einnahmen lagen bei 11,02 Euro
Oh ja, danke. Das war nicht auf den ersten Blick ersichtlich. Habe ich geändert.