Kriegshymnen im Auge haben

Wahrer Fortschritt?
Wahrer Fortschritt?
(Screenshot aus “World of Warcraft”
von Blizzard Entertainment)

Als ich mich wieder nach Orgrimmar begebe, um meine Bankgeschäfte zu erledigen, muss ich erkennen, dass die technische Entwicklung tatsächlich vorangeht. Dies sieht man zum Beispiel an den merkwürdigen Transportmittel, die von Zeit zu Zeit auftauchen. Sicherlich ist das nicht stilsicher, aber wenn es seinen Zweck tut, soll es mir recht sein. Ich beschließe, selbst auch am technischen Fortschritt teilzunehmen und einen nervigen Dauermissstand abzustellen, nämlich den reichlich begrenzten Platz im Rucksack. Seit Ewigkeiten besitze ich nur Netherstofftaschen, die gerade einmal 16 Gegenstände tragen können. Lediglich mein Rucksack und die Magieerfüllte Netherstofftasche können etwas mehr aufnehmen. Für einen vierstelligen Goldbetrag erwerbe ich nun im Auktionshaus eine Urmondstofftasche (20 Plätze), eine Schwarzschattentasche (28 Plätze für Seelensteine) und eine Eisige Tasche (22 Plätze). Das ist zwar teuer und noch weit entfernt von einer optimalen Ausrüstung, aber immerhin ein erster Schritt. Ich überlege allerdings, ob ich nicht selber das Schneiderhandwerk erlernen sollte.

Durch meinen länger dauernden Aufenthalt in der Scherbenwelt habe ich eine Verpflichtung etwas aus den Augen verloren, nämlich das Bekämpfen des Feindes auf dem offenen Schlachtfeld.  Also besuche ich den Kriegshetzer der Horde, der mir sogleich große Ehre verspricht. Noch mehr Ehre also. Da ich bereits Schlachten im Arathibecken und im Alteractal gewonnen habe, müßte ich dazu noch die Allianz in der Kriegshymnenschlucht und im Auge des Sturms besiegen.

Als Eingrifftruppe unterwegs
Als Eingrifftruppe unterwegs
(Screenshot aus “World of Warcraft”
von Blizzard Entertainment)

Die Kriegshymnenschlucht ist gar keine ernsthafte Schlacht, sondern ein reines Prestigeduell. Ein Kräftemessen, bei dem es darum geht, die gegnerische Fahne zu erobern und die eigene nicht zu verlieren. Dadurch verteilt sich das Kampfgeschehen, weil jeder Gegner versucht, seinen Feind zu umlaufen, statt ihm im offenen Kampf gegen überzutreten. Rasch erkenne ich jedoch die strategisch wichtigen Laufwege und greife dort teils alleine teils mit Verbündeten die Kämpfer der Allianz an.

Fähnriche
Fähnriche
(Screenshot aus “World of Warcraft”
von Blizzard Entertainment)

Dort kann ich auch bereits frühzeitig eigene oder feindliche Flaggenentführer erkennen und ihnen zur Seite stehen, die Fahne sicher nach Hause zu bringen beziehungsweise, das Jenseits sicher zu erreichen. Dadurch, dass es keine klaren Frontverläufe gibt, wogt die Schlacht hin und her, bis schließlich die Horde einen glorreichen Sieg erringt und die dritte feindliche Fahne entführt und nach Hause bringen kann. Ich hoffe, dass sich die Allianz im Auge des Sturms ebenso besiegen lassen wird.

Im Auge des Sturms
Im Auge des Sturms
(Screenshot aus “World of Warcraft”
von Blizzard Entertainment)

Tatsächlich ist es sogar noch einfacher. Wieder geht es nur um Flaggen und ich trete der Schlacht im Auge des Sturms bei, als sie schon beinahe zu Ende ist. Während ich noch die unwirkliche Landschaft betrachte, die mit seltsamen Farben und fliegenden Felsen den Betrachter verwirren will und beinahe den Eindruck hinterläßt, in der Scherbenwelt zu sein, kommt mir unser letzter Fahnenträger schon entgegen. Obwohl er nicht einmal von Feinden verfolgtoder bedroht wird, geleite ich ihn sicher zu seinem Ziel. Ich hatte erwartet, dass “Große Ehre” irgendwie schwieriger zu erreichen ist.

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