Wortfechten

Zweimal habe ich bisher bei Olympia Fechten geguckt. Im ersten Kampf, den ich gesehen habe, hat Britta Heidemann im Halbfinale Degen der Frauen gegen die Südkoreanerin Shin A Lam gekämpft und in letzter Sekunde dreimal neu angreifen dürfen, bis sie schließlich tatsächlich noch den entscheidenden Treffer setzen konnte. Im zweiten Kampf den ich gerade gesehen habe, schlug das Pendel dann für Asien und Deutschland verlor den Mannschaftswettkampf gegen Japan, weil mindestens drei umstrittene Treffer gegen den deutschen Schlußfechter Peter Joppich gewertet wurden.

Für den Zuschauer ist Fechten oft zu schnell, um die eigentlichen Aktionen der Duellanten wirklich genau zu erkennen, aber dafür bestehen anscheinend mindestens 4/5 der Zeit aus spannenden Diskussion, die leider am Ende zur Folge haben, dass sich ein Kämpfer um den Sieg betrogen fühlt, während der andere nur mit ganz viel Glück und Augenzudrücken weitergekommen ist. Anschließend folgen obligatorisch offizielle Einsprüche und Proteste. Vielleicht könnte man das Fechten ganz weglassen und nur diskutieren?

Oder noch besser: mit richtigen Waffen fechten, dann gäbe es zumindest keine Zweifel über den Sieger.

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1 Response

  1. Repi says:

    Der Videorichter beim Kampf zwischen Joppich und Ōta kam übrigens aus Südkorea…
    http://www.spiegel.de/sport/sonst/olympia-2012-florettfechter-holen-bronze-a-848368.html